Zahnarztangst überwinden: Wie Hypnose beim Zahnarzt Ihre Ängste lindern kann

Sie sind ein Angstpatient und möchten Ihre Zahnarztangst überwinden?

Erfahren Sie, wie Hypnose beim Zahnarzt Ihre Ängste lindern kann: Zahnarztbesuche sind für viele Menschen mit Angst und Unbehagen verbunden. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde schätzt, dass zwischen 60 und 80 Prozent der Menschen Angst vor dem Zahnarztbesuch haben. Bei etwa 15 Prozent hat sich diese Angst zu einer Phobie entwickelt. Dental- oder Oralphobie macht es den Betroffenen unmöglich, regelmäßige Kontrollen und notwendige Behandlungen durchführen zu lassen. So vernachlässigen Sie ihre Zahngesundheit und riskieren Zahn- und Zahnfleischerkrankungen. Ein möglicher Weg, diese Dentalphobie in den Griff zu bekommen, ist Hypnose. Sie soll helfen, den Angstzustand zu reduzieren und so einen stressfreien Zahnarztbesuch zu ermöglichen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der Anwendung von Hypnose beim Zahnarzt beschäftigen.

 

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Zahnarztangst: Was versteht man unter Hypnose beim Zahnarzt?

Hypnose beim Zahnarzt

Der Begriff Hypnose kommt aus dem Altgriechischen und verweist den hellenistischen Gott Hypnos (Ὕπνος), den Gott des Schlafes. Hypnose versetzt Menschen in einen Trancezustand, um Veränderungen im Verhalten oder der Wahrnehmung zu bewirken. Die häufigste Form ist die therapeutische Hypnose. Diese Form der Hypnose hat zum Ziel, Hypnotisiert dabei zu unterstützen, alte Verhaltensmuster zu überwinden oder stressbedingte Beschwerden zu lindern. Während einer Hypnose-Sitzung werden Betroffene dazu angeregt, einen bestimmten Punkt zu fixieren oder eine bestimmte Anweisung zu befolgen, während die hypnotisierende Person sanft und ruhig spricht. So wird langsam und vorsichtig der erwünschte Trancezustand erreicht.

Therapeutische Hypnose ist kein Hokuspokus und hat nichts mit den scheinbar übernatürlichen Fähigkeiten von Illusionisten auf Varieté-Bühnen zu tun. Sie ist eine wissenschaftlich erforschte und anerkannte Methode. Nicht nur in der Zahnmedizin wird sie eingesetzt, um Beschwerden wie chronische Schmerzen oder Angststörungen zu behandeln. Eine dieser Angststörungen ist die Dental- oder Oralphobie. Während der Hypnose ist der Patient stets bei vollem Bewusstsein und jederzeit in der Lage, eigenwillig zu (re)agieren. Die durch Hypnose willenlos gemachten Sklaven eines furchterregenden Bösewichts sind also reine Fiktion aus Hollywood-Gruselstreifen.



Wie verläuft eine Hypnose-Sitzung beim Zahnarzt zur Behandlung von Zahnarztangst?

Zu Beginn der Behandlung gegen Zahnarztangst steht eine ausführliche Aufklärung über den Ablauf der Hypnose. So können eventuelle Vorbehalte und Befürchtungen ausgeräumt werden. Im Anschluss wird die zu behandelnde Person in eine bequeme Lage gebracht. Jetzt beginnt die Einleitung der Hypnose. Zunächst werden Atemübungen durchgeführt, beruhigend und entspannend wirken. Ruhig, aber bestimmt, wird die Aufmerksamkeit weg von der bevorstehenden Behandlung geführt. Daraufhin werden Suggestionen eingesetzt, um das Unterbewusstsein des Patienten positiv zu beeinflussen.

 

Positive Bilder und Metaphern: So hilft Hypnose, Ängste beim Zahnarzt zu überwinden

Der Hypnotisierende nutzt dabei positiv besetzte Bilder und Metaphern, um zu helfen, Ängste und Sorgen beim Zahnarzt zu überwinden. Dabei wird der Patient in einen Zustand der Trance und tiefen Entspannung versetzt. Der Zahnarzt kann jetzt seine Arbeit konzentriert und ohne störende Einflüsse durchführen. Nach Abschluss der Behandlung wird der Patient langsam und behutsam aus der Trance zurückgeholt und kann sich in Ruhe wieder orientieren. Bei all diesen Schritten ist es wichtig, dass der Patient grundsätzlich eine positive Einstellung gegenüber Hypnose hat und sich auf diese Erfahrung einlassen kann. Aus diesem Grund sind eine ausführliche Aufklärung und Vorbereitung von entscheidender Bedeutung.

 

Zertifizierung und Ausbildung: Voraussetzungen für die Hypnose-Behandlung in der Zahnmedizin

Die Hypnose-Behandlung in der Zahnmedizin gilt als eine alternative Methode. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland und Österreich, ist deshalb eine spezielle Zertifizierung erforderlich, um Hypnose-Behandlungen durchführen zu dürfen. Das Zertifizierungsverfahren erfordert spezielle Schulungen und Ausbildungen in Hypnose. Dies beinhaltet Kurse, Seminare und Schulungen. Sie werden von anerkannten Organisationen angeboten, die sich auf die Anwendung von Hypnose in der Zahnmedizin spezialisiert haben. Die meisten Zertifizierungsprogramme erteilen nach der Absolvierung einer bestimmten Anzahl von Stunden in Theorie und ausreichend praktischer Erfahrung die Zertifizierung zur Hypnose-Praxis.

 

Verständnis für die Anwendung von Hypnose bei verschiedenen Patienten

Ein erfolgreicher Abschluss des Zertifizierungsprogrammes zeigt, dass der Zahnarzt oder die Zahnärztin über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten in der Hypnose-Behandlung verfügt. Der Zahnarzt muss auch ein Verständnis für die Anwendung von Hypnose bei verschiedenen Patienten haben, einschließlich solchen mit besonderen Bedürfnissen oder medizinischen Bedingungen.

 

Was spricht für eine Hypnose-Behandlung?

Hypnose ist ein bewährtes Verfahren, um Ängste und Stress abzubauen. Sie kann helfen, den Körper zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Im Rahmen eines Zahnarztbesuchs wird sie als begleitende Maßnahme eingesetzt, um Angstpatienten zu beruhigen und zu entspannen. Ein Vorteil von Hypnose ist, dass sie ohne weitere Medikamente auskommt. So entstehen keine Nebenwirkungen oder Risiken, die mit der Einnahme von Beruhigungsmitteln oder Schmerzmitteln verbunden sein können.

Darüber hinaus können Patienten durch Hypnose ihre Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Dies kann dazu beitragen, während des Eingriffs weniger Schmerzen zu empfinden und sich insgesamt wohler zu fühlen. Es zeigt Patienten mit Dentalphobie, dass sie eigenständig in der Lage sind, etwas gegen ihre Angst zu tun. Weil das entspannte Gefühl und die positive Erfahrung auch nach der Behandlung anhalten, sehen Betroffene der nächsten Behandlung möglicherweise schon deutlich ruhiger und sicherer entgegen und können so langfristig Ihre Dentalphobie überwinden.

 

Hypnose von Angstpatienten hat aber auch für die Behandlung Vorteile

Durch die herbeigeführte Entspannung ist eine erfolgreiche und sorgfältige Behandlung möglich. Ihr Zahnarzt kann sich auf seinen eigentlichen Job konzentrieren und muss nicht ständig übermäßig auf die Befindlichkeit des Patienten achten. Die Behandlung ist also auch für den Zahnarzt entspannter.

 

Was spricht gegen eine Hypnose beim Zahnarzt zur Behandlung von Zahnarztangst?

Eine Hypnose beim Zahnarzt zur Behandlung von Zahnarztangst ist möglicherweise nicht für jeden Menschen geeignet:

  1. Psychische Störungen: Personen mit schweren psychischen Störungen, insbesondere solchen, die mit Psychosen, Halluzinationen oder schweren Persönlichkeitsstörungen in Verbindung stehen, sollten keine Hypnose erhalten, weil die Wirkung der Hypnose in diesen Fällen nicht eindeutig abschätzbar ist.
  2. Kognitive Beeinträchtigungen/Lernbehinderungen: In diesen Fällen besteht die Möglichkeit, dass die Betroffenen Schwierigkeiten haben, die Anweisungen des Zahnarztes zu verstehen und entsprechend umzusetzen.
  3. Nicht jeder Mensch ist hypnotisierbar: Es gib nicht wenige Menschen, bei denen eine Hypnose keine Wirkung zeigt. Wenn diese Menschen von einer Oralphobie betroffen sind, empfehlen sich andere Behandlungsmethoden.
  4. Antidepressiva und psychisch wirksame Medikamente: Die Einnahme dieser Medikamente kann die Wirkung der Hypnose deutlich beeinträchtigen. Primär trizyklische Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) können die Wirkung der Hypnose abschwächen.
  5. Schwangerschaft: Die Wirkung der Hypnose während einer Schwangerschaft ist noch nicht hinreichend erforscht. Deswegen verzichten Sie in dieser Zeit auf eine Hypnose-Behandlung.

Grundsätzlich sollten Sie Ihre zahnärztliche Praxis über Ihre komplette Krankengeschichte in Kenntnis setzen, wenn Sie eine Hypnose-Behandlung in Betracht ziehen. Es hilft sehr, wenn Sie vor dem Beratungsgespräch möglichst alle Informationen über Ihre bisherigen Erkrankungen und die Medikamente, die Sie eingenommen haben oder gerade einnehmen, besorgt haben.

 

Hilfe, ich habe Angst vor dem Zahnarzt! Welche Kosten kommen bei einer Hypnose-Behandlung auf mich zu?

Die Hypnose-Behandlung beim Zahnarzt ist ein individuelles Verfahren, das auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt wird. Daher können die Kosten je nach Umfang der Behandlung und der Dauer der Sitzungen variieren. In der Regel wird die Hypnose-Behandlung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie ist eine private Leistung und die Kosten müssen vom Patienten getragen werden. Die Preise für eine Hypnose-Sitzung liegen zwischen 80 und 150 Euro. Eine komplette Hypnose-Behandlung für Angstpatienten kann mehrere Sitzungen umfassen und insgesamt mehrere hundert Euro kosten. Wenn Sie eine Hypnose-Behandlung beim Zahnarzt in Erwägung ziehen, sprechen Sie Ihre Krankenkasse an und fragen Sie nach, ob Möglichkeiten zur Kostenübernahme bestehen.

 

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Fazit

Hypnose ist eine vielversprechende Möglichkeit, um Dental- oder Oralphobie beim Zahnarztbesuch in den Griff zu bekommen. Es handelt sich um eine wissenschaftlich anerkannte Methode, die dabei hilft, den Körper zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Hypnose-Behandlungen werden von speziell zertifizierten Zahnärzten und Zahnärztinnen durchgeführt, die umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten in der Anwendung von Hypnose haben. Allerdings ist eine Hypnose-Behandlung möglicherweise nicht für jeden Menschen geeignet.

Die Kosten für eine Hypnose-Behandlung sind von verschiedenen Faktoren abhängig und müssen in der Regel vom Patienten selbst getragen werden. Eine Hypnose-Behandlung kann durch Stress- und Angstreduktion eine wirksame Behandlungsmethode gegen Oralphobie sein und so die Zahngesundheit zu fördern. Wenn Sie also eine Hypnose-Behandlung in Betracht ziehen, sprechen Sie Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin darauf an.

Hinweis: Dieser zahnmedizinische Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.

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