Zahntechniker – die Zahnkunstwerker im Dentallabor
Sie sind feinmechanische Handwerker mit Adlerblick und Fingerspitzengefühl und sorgen dafür, dass Sie immer den richtigen Biss im Leben haben: Zahntechniker und Zahntechnikerinnen stellen im Zahnlabor alle Arten von Zahnersatz her oder reparieren ihn. Der Beruf Zahntechniker ist vielseitig, anspruchsvoll und unersetzlich für alle, die Zähne verloren haben und dafür Ersatz brauchen.
Was lernen Zahntechniker in der Ausbildung?
Die duale Ausbildung – der praktische Teil erfolgt im Ausbildungsbetrieb, die Theorie in der Berufsschule – zum Zahntechniker dauert 3,5 Jahre, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen sechs bis zwölf Monate verkürzt werden. Zahntechniker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der deutschen Handwerksordnung.
In dieser Zeit lernen die angehenden Zahntechniker, wie die verschiedenen technischen Geräte im Labor bei ihrer Arbeit eingesetzt werden, welche Eigenschaften die verschiedenen Werkstoffe haben und wie sie verarbeitet werden müssen. Dabei kommen Materialien wie Zirkon, Gold, Metall und Kunststoff zum Einsatz. Wie stellt man ein Gipsmodell nach einem Zahnabdruck her? Wie lassen sich die Bewegungen des menschlichen Kiefers nachstellen? In der Ausbildung wird vermittelt, wie man zahntechnische Planungen und Arbeitsunterlagen nach Abformungen erstellt. Der Auftraggeber für die Arbeit des Zahntechnikers ist immer der Zahnarzt, und nicht selten beraten sich beide über die beste Lösung für den Patienten. Daher lernen Zahntechnik-Azubis auch die Fachsprache, die Zahnärzte verwenden.
Die Herstellung von Teil- oder Vollprothesen, Zahnschienen, festsitzendem und herausnehmbaren Zahnersatz und den passenden feinmechanischen Verbindungselementen gehört ebenso zur Ausbildung wie das Qualitätsmanagement und die Sicherheit im Labor. Je nach Ausstattung des Ausbildungsbetriebs wird in der Ausbildung auch die Herstellung von therapeutischen und kieferorthopädischen Geräten gelehrt. Ebenso sind die zunehmend digitale Fertigung von Zahnersatz und die entsprechenden Arbeitsprozesse ein wichtiger Bestandteil bei der Ausbildung zum Zahntechniker.
Das Zahntechniker-Handwerk ist immer noch filigrane Handarbeit, auch wenn viele Arbeitsschritte inzwischen digitalisiert und automatisiert worden sind. Kronen, Brücken und Prothesen müssen exakt passen, funktionieren und überdies ästhetisch überzeugen. Für die Gestaltung neuer Zähne braucht es Geschicklichkeit, Geduld, räumliches Vorstellungsvermögen und ein gutes Farbverständnis.
Welche Voraussetzungen sollten Auszubildende für den Beruf mitbringen?
Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung zum Zahntechniker rechtlich zwar nicht vorgeschrieben, überwiegend stellen Betriebe aber Auszubildende mit Mittlerer Reife oder auch Hochschulreife ein. Gute Noten in den Fächern Mathematik, Physik und Biologie sind eine ideale Basis für die Arbeit in diesem Handwerk. Da Zahntechnikers äußerst präzise arbeiten müssen, sind handwerkliches Geschick, Geduld und technisches Verständnis unverzichtbare Voraussetzungen für das Erlernen des Berufs.
Wo arbeiten Zahntechniker?
Zahntechniker arbeiten meistens in einem gewerblichen zahntechnischen Labor. Manche Zahnarztpraxen unterhalten ein eigenes Zahnlabor, sodass die Zahntechniker intensiveren Kontakt zu Patienten haben. Wenn es beispielsweise um die individuelle Abstimmung von Zahnfarben oder um die Passgenauigkeit des Zahnersatzes geht, kann in der Praxis der Austausch direkt zwischen Zahnarzt, Zahntechnik und Patient erfolgen. Auch in Zahnkliniken können Zahntechniker ihren Beruf ausüben und Zahnersatz und Prothesen herstellen.
Welche zahntechnischen Produkte stellen Zahntechniker her?
Moderner Zahnersatz stellt hohe Ansprüche an die Fähigkeiten der Zahnkunstwerker im Dentallabor. Zuerst erstellt der Zahnarzt in der Praxis eine Gebissabformung seines Patienten als Vorlage für die Herstellung des neuen Zahnersatzes. Das kann ein einzelner Zahn sein, der mit einer Krone auf einem Implantat rekonstruiert werden soll (Suprakonstruktion). Eine einzelne Zahnlücke kann auch mit einer Zahnbrücke (festsitzender Zahnersatz) geschlossen werden.
Herausnehmbarer Zahnersatz besitzt oft raffinierte und filigrane Halteelemente, die an den noch vorhandenen natürlichen Zähnen befestigt werden, und ist sehr anspruchsvoll in der Herstellung. Dazu gehören zum Beispiel Teleskopprothesen oder Geschiebeprothesen. Ist ein Zahn zu sehr zerstört, um mit einer Füllung repariert werden zu können, kann ihn ein passgenaues Inlay oder Onlay aus Keramik noch retten und wieder stabilisieren.
Um den Sitz von Prothesen wieder passgenau zu machen, müssen sie nach einiger Zeit unterfüttert werden. Auch das passiert in der Zahntechnik, genau wie die professionelle Prothesenreinigung und die Reparatur.
Im Dentallabor entstehen auch Veneers. Diese hauchzarten Verblendschalen aus Keramik werden vor die eigenen Zähne geklebt, um sie gleichmäßig, heller und schöner zu machen.
Jobchancen in der Zahntechnik
Zähne sind nicht nur notwendig, um die Nahrung zu zerkleinern, sie spielen auch im sozialen Miteinander eine wichtige große Rolle. Wenn Zähne gezogen werden müssen oder auf andere Art und Weise verloren gehen, werden sie durch künstliche Zähne ersetzt. Zähne werden immer gebraucht, daher wird auch der Beruf eines Zahntechnikers nicht obsolet. Freie Ausbildungsplätze sind ausreichend vorhanden. Nach erfolgreicher Ausbildung kann ein/e Zahntechniker/in die Meisterschule absolvieren und anschließend Fachkräfte anlernen, den zahntechnischen Nachwuchs ausbilden und auch ein Dentallabor führen.
Fazit
Dass Zahnersatz, ob Prothesen, einzelne Kronen oder ein ganzes künstliches Gebiss, so ästhetisch wie die echten Zähne aussieht und auch so funktioniert, ist kein Zufall. In ihrer Ausbildung lernen angehende Zahntechniker/innen, wie sie Menschen mit fehlenden Zähnen wieder zu einem strahlenden Lächeln und mehr Lebensqualität verhelfen können.