Erfahren Sie, warum Zahnspangen für Kinder und eine kieferorthopädische Behandlung wichtig sind und wann der erste Besuch beim Kieferorthopäden empfohlen wird. Ein strahlendes Kinderlächeln ist unbezahlbar. Doch was, wenn die Zähne Ihres Kindes schief wachsen oder der Kiefer Ihres Nachwuchses sich nicht richtig entwickelt? In solchen Fällen kann eine kieferorthopädische Behandlung helfen, zukünftige Beschwerden zu vermeiden und für ein gesundes Gebiss zu sorgen. Viele Eltern fragen sich: Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Zahnspange für mein Kind? Sollten bereits Milchzähne behandelt werden oder empfiehlt es sich zu warten bis alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind? Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht, weil die individuelle Entwicklung der Zähne und des Kiefers Ihres Sprösslings hier entscheidet ist. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über den optimalen Zeitpunkt für eine Zahnspange, die verschiedenen Behandlungsphasen und worauf Sie achten sollten, um die Zahngesundheit Ihres Kindes bestmöglich zu unterstützen.
Warum sind Zahnspangen und kieferorthopädische Behandlungen für Kinder wichtig?
Eine Zahnspange für Kinder hilft, Fehlstellungen frühzeitig zu korrigieren und das Wohlbefinden zu erhalten. Ein gesundes Gebiss braucht Zeit, eine ausgewogene und vielseitige Ernährung sowie gründliche Pflege, um sich optimal und nachhaltig zu entwickeln. Doch bereits im frühkindlichen Alter können Zahn- und Kieferfehlstellungen auftreten, die unbehandelt zu zahlreichen funktionellen, ästhetischen und gesundheitlichen Problemen im späteren Leben führen und das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen:
- Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen
- Erhöhte Karies- und Parodontitisanfälligkeit
- Kiefergelenksprobleme und Verspannungen
- Atemwegsprobleme durch eine falsche Bisslage
Wann sollte Ihr Kind das erste Mal zum Kieferorthopäden?
Die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie empfiehlt, Kinder im Alter von etwa sechs Jahren erstmals kieferorthopädisch untersuchen zu lassen – also in einer Phase, in der der Zahnwechsel beginnt. Das ist natürlich von Kind zu Kind unterschiedlich. Ihr Gebiss ist so individuell wie Sie selbst. Ein frühzeitiger Besuch bei der Kieferorthopädin oder dem Kieferorthopäden ist deshalb sinnvoll, um eventuelle Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls bereits mit sanften Zahnkorrektur-Maßnahmen wie eine gegenzusteuern.
Unser Tipp:
Sie passen immer auf Ihr Kind auf – das ist klar. Achten Sie auch auf die Entwicklung des Gebisses und der Zähne ihres Nachwuchses. Bei anhaltenden Beschwerden suchen Sie möglichst schnell eine Zahnarztpraxis für Kinderzahnheilkunde auf.
Welche Anzeichen deuten bei Kindern auf eine Zahnfehlstellung hin?
Nicht jede Zahnfehlstellung ist bei einem Kind sofort sichtbar. Manche Kinder haben auf den ersten Blick gerade Zähne und erst beim Zusammenbeißen zeigt sich eine Fehlstellung. Je früher eine Fehlstellung erkannt wird, desto besser sind die Korrekturmöglichkeiten.
Häufige Hinweise darauf, dass eine Zahnspange für Kinder nötig sein könnte, sind:
- Engstand oder Lücken zwischen den Zähnen
- Vorstehende Schneidezähne ("Hasenzähne")
- Offener Biss, bei dem die Schneidezähne sich nicht berühren
- Kreuzbiss oder ein deutlicher Überbiss
- Schwierigkeiten beim Kauen oder Sprechen
- Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder Zungenpressen
Wie verläuft eine kieferorthopädische Behandlung für Kinder?
Sollte eine kieferorthopädische Behandlung für Kinder mit einer Zahnspange nötig werden, läuft sie in drei wesentlichen Phasen ab:
Behandlungsphase | Beschreibung |
Frühbehandlung (zwischen 6 und 9 Jahren) | Behandelt ausgeprägte Fehlstellungen schon im Milchzahngebiss. Ziel: Fehlentwicklungen vermeiden und das Wachstum positiv beeinflussen. |
Hauptbehandlung (zwischen 9 und 14 Jahren) | Hier werden herausnehmbare oder feste Zahnspangen eingesetzt. Diese Phase fällt in das Wechselgebiss und ist besonders effektiv. |
Retention (nach der aktiven Behandlung) | Stabilisiert das Behandlungsergebnis mit Retainern oder Schienen. Verhindert, dass die Zähne in ihre alte Position zurückwandern |
Unser Tipp:
Achten Sie während der kieferorthopädischen Behandlung für Kinder darauf, dass die empfohlenen Tragezeiten eingehalten werden und unterstützen Sie ihr Kind bei der Reinigung und Pflege der Zähne und der Zahnspange.
Welche Faktoren beeinflussen den Behandlungsbeginn?
Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich, daher ist der richtige Zeitpunkt für eine Zahnspange individuell. Diese Faktoren beeinflussen den Behandlungsbeginn:
- Alter des Kindes: Je nach Zahnentwicklung kann ein früher oder später Behandlungsstart besser sein.
- Schweregrad der Fehlstellung: Manche Korrekturen der Zähne sollten möglichst früh erfolgen.
- Motivation des Kindes: Gerade bei einer herausnehmbare Zahnspange ist eine gute Mitarbeit entscheidend.
- Wachstum des Kiefers: Manche Fehlstellungen lassen sich nur in Wachstumsphasen gut korrigieren.
Welche Arten von Zahnspangen gibt es für Kinder?
Es gibt zwei grundlegende Arten von Zahnspangen für Kinder:
- Herausnehmbare Zahnspangen: Werden meist bei leichteren Fehlstellungen eingesetzt und können vom Kind selbst herausgenommen werden.
- Feste Zahnspangen: Bestehen aus Brackets und Drähten, die auf die Zähne geklebt werden. Sie ermöglichen eine präzisere Korrektur und sind oft effektiver.
Wie motivieren Sie Ihr Kind, die Zahnspange regelmäßig zu tragen?
- Erklären Sie Ihrem Kind den Nutzen verständlich.
- Machen Sie ihm bewusst, dass die Zahnspange dazu beiträgt, ein schönes und gesundes und einwandfrei funktionierendes Gebiss zu erhalten.
- Ein Belohnungssystem kann zusätzlich Anreize schaffen – kleine Belohnungen für konsequentes Tragen helfen oft, die Motivation aufrechtzuerhalten.
- Etablieren Sie eine feste Routine, indem das Einsetzen der Zahnspange beispielsweise direkt nach dem Zähneputzen erfolgt.
- Seien Sie selbst ein Vorbild, indem Sie auf eine konsequente Zahnpflege achten und Ihrem Kind zeigen, dass Disziplin langfristig belohnt wird.
- Falls Ihr Kind über Schmerzen oder Unannehmlichkeiten klagt, nehmen Sie diese ernst und suchen gemeinsam nach Lösungen.
- Lassen Sie Ihr Kind außerdem, wenn möglich, mitentscheiden – bunte Gummis oder individuelle Designs machen die Zahnspange oft attraktiver.
- Mit einer positiven Einstellung, Geduld und Verständnis können Sie Ihr Kind nachhaltig motivieren.
Wie lange dauert eine Zahnspangenbehandlung bei Kindern?
Die Dauer der kieferorthopädischen Zahnspangenbehandlung bei Kindern hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel dauert eine Behandlung mit fester Zahnspange zwischen 1,5 und 3 Jahren. Anschließend ist eine Retentionsphase notwendig, um das Ergebnis zu stabilisieren.
Was kostet eine Zahnspange für Kinder und was zahlt die Krankenkasse?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Zahnspange, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Die Kostenübernahme richtet sich nach dem: Kieferorthopädischen Indikationssystem (KIG). Je nach Schweregrad müssen Eltern jedoch einen Eigenanteil leisten. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse im Vorfeld und beraten Sie sich mit Ihrer Zahnarztpraxis dazu.
Der richtige Zeitpunkt für eine Zahnspange für Kinder hängt von der individuellen Entwicklung Ihres Kindes ab. Eine frühzeitige kieferorthopädische Untersuchung kann helfen, Fehlstellungen rechtzeitig zu erkennen und optimal zu behandeln. Ob herausnehmbare oder feste Zahnspange – eine gute Planung und Zusammenarbeit mit der Zahnärztin oder dem Zahnarzt sind entscheidend für den Erfolg.
Hinweis: Dieser zahnmedizinische Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.
Autor: Über das DentNet | Zurück zum Ratgeber | Zahnarzt in der Nähe.
Das könnte Sie auch interessieren