Mit folgenden natürlichen Inhaltsstoffen können Sie Ihre Zahnpasta selber machen, hier sind einige Rezepte für Sie, vermeiden Chemikalien und schützen die Umwelt. Selbstgemachte Produkte sind im Trend! In sozialen Medien wie Instagram und Facebook gibt es zahlreiche Anleitungen für DIY (Do It Yourself)-Projekte, die darauf abzielen, nachhaltiger und umweltfreundlicher zu handeln. Auch Zahnpasta lässt sich mit nur wenigen Zutaten und einfachen Schritten bequem zu Hause herstellen. Mit natürlichen Inhaltsstoffen können Sie nicht nur Ihre Zähne gesund halten, sondern auch Chemikalien vermeiden und gleichzeitig die Umwelt schützen. Doch wie effektiv ist selbstgemachte Zahnpasta im Vergleich zu industriell hergestellten Produkten? Erfahren Sie hier alles, was Sie über DIY-Zahnpasta wissen müssen, inklusive einfacher Rezepte und wichtiger Tipps für eine optimale Zahnpflege.
Zahnpasta / Zahncreme im Check: Vielfalt, Versprechen und Geheimnisse
Ob mit oder ohne Streifen, in Schwarz-Weiß, mit Glitzer, für empfindliche Zähne oder mit aufhellender Wirkung – die Auswahl an Zahnpasta ist überwältigend. Wer im Supermarkt vor dem Zahnpasta / Zahncreme-Regal steht, wird schnell von der schier endlosen Vielfalt der Produkte erschlagen. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche rund fünf Tuben Zahnpasta / Zahncreme pro Jahr. Doch welche der zahlreichen Versprechen halten die Produkte wirklich? Und haben Sie sich jemals gefragt, wie die Streifen eigentlich in die Tube kommen? Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Zahnpasta / Zahncreme!
Es gibt viele gute Gründe, Zahnpasta selber machen lohnt sich!
- Umweltfreundlichkeit: Für viele Menschen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor. Durch DIY-Zahnpasta lassen sich Plastikverpackungen einsparen und Müll vermeiden.
- Kontrolle über Inhaltsstoffe: Wer Wert auf volle Kontrolle über die Zutaten legt, kann selbst gemachte Zahnpasta an individuelle Bedürfnisse anpassen – ideal bei Allergien, Empfindlichkeiten oder dem Wunsch nach biologisch und ökologisch verträglichen Inhaltsstoffen.
- Geschmack: Nicht jeder mag den Geschmack herkömmlicher Zahncremes. Bei DIY-Zahnpasta können Sie den Geschmack ganz nach Ihrem Geschmack gestalten.
- Kosteneffizienz: Selbst hergestellte Zahnpasta kann auf lange Sicht günstiger sein, da die benötigten Zutaten oft in größeren Mengen gekauft und mehrfach verwendet werden können.
All diese Gründe machen DIY-Zahnpasta zu einer attraktiven Alternative. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, die auf mögliche Herausforderungen und Nachteile hinweisen.
Welche Inhaltsstoffe werden in selbst gemachter Zahnpasta verwendet?
Es gibt zahlreiche Rezepte für selbst gemachte Zahnpasta. Am häufigsten kommen diese Inhaltsstoffe zum Einsatz:
- Natron (Natriumbicarbonat): Natron ist ein mildes Schleifmittel, das helfen soll, Plaque und Verfärbungen von den Zähnen zu entfernen und gleichzeitig das pH-Gleichgewicht im Mund aufrechterhalten soll. In einigen Rezepten kommt statt Natron Backpulver zum Einsatz, das hauptsächlich aus Natron besteht.
- Kokosöl: Es hat antibakterielle und antimikrobielle Eigenschaften, die helfen können, schädliche Bakterien im Mund abzutöten und vorzubeugen.
- Xylitol: Ist ein natürlicher Süßstoff, der Karies verursachenden Bakterien entgegenwirken und den Zahnschmelz stärken soll. Xylitol wird auch als Xylit, Birkenzucker oder Pentanpentol bezeichnet. Alternativ steht auch oft Stevia (Süßkraut) auf der Zutatenliste und soll ebenfalls wegen seiner antomikrobiellen Wirkung die Zahnreinigung unterstützen.
- Ätherische Öle: Sie werden hauptsächlich eingesetzt, um für frischen Atem zu sorgen. Einige Öle haben aber ebenfalls antibakterielle Eigenschaften und sollen so die Reinigungswirkung verstärken.
- Kalziumkarbonat: Kalk oder ist ein weiteres Schleifmittel, das verwendet wird, um Verfärbungen und Plaque zu entfernen.
- Kurkuma: Die entzündungshemmende Wirkung der Wurzel vor Zahnfleischentzündungen schützen.
- Aktivkohle: Sie kann zur Entfernung von Verfärbungen und zur allgemeinen Zahnaufhellung beitragen.
- Meersalz: Es kann zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen und zur Stimulierung des Speichelflusses beitragen.
- Zitrone: Zitronensaft soll ebenfalls eine Zahn-aufhellende Wirkung haben und frischen Geschmack erzeugen
Tückisch an dieser Zutatenliste ist, dass es sich hier um Inhaltsstoffe handelt, die in anderen gesundheitlichen Zusammenhängen seit langem wegen ihrer heilsamen oder gesundheitsfördernden Wirkung bekannt sind und verwendet werden. Damit entsteht der Eindruck, dass sie auch bedenkenlos in DIY-Zahncreme verwendet werden können.
Was spricht gegen selbst hergestellte Zahnpasta?
Auch wenn die Herstellung eigener Zahncreme aus ökologische Sicht sinnvoll sein mag, kann sie für den Erhalt der Zahngesundheit einige Nachteile haben:
- Kein Flourid: Fluorid wird herkömmlichen Zahnpasten beigegeben, weil es den Zahnschmelz stärkt und Karies vorbeugt. Selbst gemachte Zahncreme enthält in der Regel kein Fluorid.
- Unzureichende Reinigungswirkung: Selbst gemachte Zahncreme kann weniger effektiv bei der Entfernung von Plaque und Bakterien sein, weil sie möglicherweise nicht die richtige Konsistenz oder die richtigen Inhaltsstoffe hat. Hier ist der individuelle Mundgesundheitszustand von entscheidender Wichtigkeit.
- Abrasive Inhaltsstoffe: Einige DIY-Zahnpasten enthalten stark abrasive Inhaltsstoffe wie Backpulver (Natron), das den Zahnschmelz schädigen und zu Zahnempfindlichkeit führen kann. Die Schleifkörperchen sind essenzieller Bestandteil einer Zahncreme, weil sie so den Zahnschmelz durch leichten Abrieb reinigen. Dabei ist die möglichst einheitliche Größe dieser Schleifkörper wichtig, damit der Abrieb gleichmäßig und flächendeckend reinigen kann. Natron ist oft grobkörniger und kann so (vor allem bei zu hohem Druck auf die Zahnbürste) den Zahnschmelz stärker abreiben als für ihn gut ist.
- Ungenauigkeit bei der Dosierung: Bei selbst gemachten Zahnpasten ist es schwierig, die richtige Menge und Konzentration der Inhaltsstoffe abzumischen. Da die Gewichtsangaben in vielen Rezepten recht ungenau sind (bspw. 1/2 Teelöffel), kann es leicht zu Überdosierungen kommen. Die inkonsistente Qualität kann die Reinigungswirkung deutlich abschwächen.
- Kurze Haltbarkeit: Weil selbst gemachte Zahnpasta keine Konservierungsstoffe enthält, kann sie leicht verderben oder Schimmel bilden, wenn sie nicht richtig gelagert wird.
- Fehlende klinische Studien: Im Gegensatz zu industriell hergestellten Zahncremes, die fortwährend Tests und klinischen Studien unterzogen werden, gibt es für selbst gemachte Zahnpasta (noch) keine wissenschaftlichen Studien oder Tests, die ihre Wirksamkeit und Sicherheit zweifelsfrei belegen. Herkömmliche Zahnpasten werden von zuständigen Behörden und Organisationen geprüft und zugelassen, um sicherzustellen, dass sie sicher und wirksam sind. Bei selbst gemachten Zahncremes ist diese Art von Überprüfung und Genehmigung nicht vorhanden.
Wie kommen nun die Streifen in die Tube meiner Zahncreme?
Ob grün, rot, blau oder gleich mehrfarbig: Der Trick mit den Zahnpastastreifen ist ganz einfach. Die jeweilige Farbe wird beim Abfüllen getrennt von der weißen Zahncreme im Kopf der Tube untergebracht. Bei Herausdrücken wird die weiße Paste durch kleine Löcher im Inneren der Tube mit der jeweiligen Farbe dekoriert. Welche Streifenfarbe Sie dabei bevorzugen, ist völlig egal: Die Streifen sind eine reine Verzierung und haben keinen therapeutischen Effekt.
Wie viel Zahncreme muss auf die Zahnbürste?
In vielen Zahncreme-Werbespots wird elegant ein mehrere Zentimeter langer Streifen aus der Tube gedrückt und auf die gesamte Länge der Bürste verteilt. Viel hilft in diesem Zusammenhang nicht viel: Eine erbsengroße Menge Zahncreme reicht für jedes Zähneputzen völlig aus. Die Bürste selbst hat schon eine gute Reinigungswirkung, und für manche Menschen ist ein ganzer Mund voller Schaum nicht angenehm und kann das Zähneputzen verleiden. Bei vielen Kinderzahnbürsten gibt es sogar bunt gefärbte Borsten für die Menge der Zahncreme, die nötig ist.
Zahnpasta ist essenziell für die tägliche Mundhygiene. Sie hilft, Zahnbeläge und Plaque wirksam zu entfernen, schützt vor Karies, beugt Zahnfleischerkrankungen vor und minimiert Mundgeruch. Selbstgemachte Zahnpasta kann eine ökologische und natürliche Alternative zu handelsüblichen Produkten sein – vorausgesetzt, sie wird richtig hergestellt, individuell angepasst und sorgfältig verwendet. Allerdings ist zu beachten, dass selbstgemachte Zahncremes möglicherweise nicht dieselben präventiven Eigenschaften bieten wie industriell gefertigte Produkte, insbesondere wenn es um den Fluoridgehalt oder die Abrasivität geht. Bevor Sie auf DIY-Zahnpasta umsteigen, sollten Sie Ihren Zahnarzt konsultieren. Er kann Ihnen helfen, sicherzustellen, dass die selbstgemachte Zahnpasta Ihren individuellen Anforderungen gerecht wird und keine negativen Auswirkungen auf Ihre Zahngesundheit hat. Darüber hinaus kann er Ihnen wertvolle Tipps zur richtigen Zahnpflege und Produktauswahl geben. Für eine gründliche Reinigung sind keine teuren Spezialzahnpasten nötig. Lassen Sie sich nicht von Werbeversprechen blenden, sondern achten Sie auf die Inhaltsstoffe der Produkte.
Wenn Sie sich hellere Zähne wünschen, sollten Sie sich lieber an Ihren Zahnarzt wenden, anstatt Zahncremes mit abrasiven Schleifpartikeln zu verwenden, die den Zahnschmelz schädigen können. Regelmäßige Zahnarztbesuche zur Vorsorge und professionelle Zahnreinigungen sind entscheidend für die Zahngesundheit. Ihr Zahnarzt kann Ihnen zudem eine Zahnpasta empfehlen, die optimal auf Ihre Zähne und Ihre Putzgewohnheiten abgestimmt ist. So stellen Sie sicher, dass Ihre Zähne bestmöglich geschützt und gepflegt werden.
Hinweis: Dieser zahnmedizinische Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.
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