Informationen über den Beruf: zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA)
Sie sind nicht nur die rechte Hand des Zahnarztes, wenn der Patient behandelt wird. Ihre Aufgaben sind vielfältig und zahlreich. Sie organisieren den Praxisbetrieb, assistieren bei Behandlungen und Untersuchungen und bereiten Räume, Geräte und Instrumente vor. Ohne sie könnte ein Zahnarzt sich nicht komplett dem Patienten widmen. Die Rede ist von Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA), auch als Zahnarzthelfer/in bekannt. Auch wenn sich inzwischen einige Männer für diese Laufbahn entscheiden, ist das Berufsbild hauptsächlich weiblich besetzt, und wir verwenden daher in diesem Artikel die weibliche Berufsbezeichnung.
Welche Inhalte hat die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten?
In der dreijährigen Ausbildung lernen die zukünftigen ZFA, wie dem Arzt am Behandlungsstuhl assistiert wird und Patienten vor, während und nach der Behandlung betreut werden. Ihnen werden die nötigen Kenntnisse vermittelt, wie Patienten zur Karies- und Parodontalprophylaxe und zu einer guten Mundhygiene angeleitet werden, wie Röntgenaufnahmen gemacht und Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Die Reinigung und Desinfektion von verwendeten Instrumenten – per Hand oder in einem Thermodesinfektor – muss erlernt werden.
Zu den Aufgaben einer Zahnarzthelferin gehören auch das Dokumentieren von Behandlungsabläufen und die Erfassung von Leistungen für die Abrechnung. Darüber hinaus sind auch Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, die Organisation des Ausbildungsbetriebes und der Umweltschutz Bestandteil der Ausbildung. In der Berufsschule werden die Auszubildenden in berufsspezifischen Lernfeldern (Praxisabläufe, Begleitung von Kariestherapie, etc.) und in allgemeinbildenden Fächern unterwiesen. Die praktische Ausbildung einer Zahnarzthelferin kann in Zahnkliniken, Zahnarztpraxen, kieferorthopädischen oder kieferchirurgischen Praxen absolviert werden.
Welche Voraussetzungen sollte eine Zahnmedizinische Fachangestellte mitbringen?
Die ZFA hat bei ihrer Arbeit viel mit Menschen zu tun. Ein freundliches, sicheres Auftreten und viel Einfühlungsvermögen sind wichtig, um unsicheren oder ängstlichen Patienten Vertrauen einzuflößen und dafür zu sorgen, dass sie sich in der Praxis und während der Behandlung wohlfühlen. Eigenschaften wie Einsatzbereitschaft, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind Voraussetzungen für einen reibungslosen Tagesablauf in der Praxis. Das beinhaltet unter anderem die Organisation der Praxisabläufe, Erinnerungen an Kontrolltermine, korrektes Durchführen von Abrechnungen und exaktes Dokumentieren. Da eine ZFA auf engstem Raum mit dem Zahnarzt und auch mit anderen Mitarbeitern zusammenarbeitet, sind Kontaktfreude und Teamfähigkeit entscheidende Eigenschaften für den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten.
Welche Aufgaben fallen in der Zahnarztpraxis für eine ausgelernte ZFA an?
Die Aufgabenstellung für eine Zahnmedizinische Fachangestellte richtet sich unter anderem nach der Ausstattung der Praxis und dem Ermessen des Zahnarztes. Eine Zahnarzthelferin wechselt dabei häufig zwischen verschiedenen Arbeitssituationen:
Die Zahnarzthelferin assistiert dem Arzt am Behandlungsstuhl. Patienten bekommen während einer Behandlung meistens nur mit, dass die Assistenz den Speichel absaugt. Im Idealfall sind ZFA und Zahnarzt ein eingespieltes Team, das ohne große Worte perfekt zusammenarbeitet. Die ZFA bereitet den Behandlungsraum für den nächsten Patienten vor und legt alle benötigten Instrumente bereit. Die Zahnmedizinische Fachangestellte weiß genau, welches zahnmedizinische Werkzeug oder Material als nächstes bei der Behandlung benötigt wird. Sie bedient das Röntgengerät, desinfiziert den Behandlungsstuhl, entfernt Zahnstein und Zementreste, poliert die Zähne und unterweist große und kleine Patienten in Sachen Zahnhygiene.
An der Rezeption begrüßt die Zahnarzthelferin die Patienten und ist erster Ansprechpartner für Labormitarbeiter und Vertreter. Sie erledigt die Verwaltung innerhalb der Praxis, zum Beispiel die Abrechnung der zahnmedizinischen Leistungen, koordiniert die Terminvereinbarungen und überwacht die zeitlichen Abläufe.
Auch kleinere Laborarbeiten erledigt die Zahnarzthelferin. Dazu gehören die Erstellung von individuellen Löffeln und Abformungen, das Ausgießen von Abformungen in Gips und die Herstellung von Provisorien.
Worauf muss sich eine Zahnarzthelferin bei ihrer Tätigkeit noch einstellen?
In einer Zahnarztpraxis müssen während der Assistenz am Behandlungsstuhl Einweghandschuhe und ein Mundschutz getragen werden. Durch den engen Kontakt mit Patienten kann Infektionsgefahr drohen, besonders beim Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Sie muss mit Chemikalien (zum Beispiel Desinfektionsmittel) und Spritzen umgehen. Notdienst oder Bereitschaftsdienst der Praxis kann Arbeitszeiten außerhalb der normalen Zeiten bedeuten. Arbeitet die Zahnarzthelferin in einer Zahnklinik, muss sie auch Schichtarbeit, Nacht- und Wochenenddienste in Kauf nehmen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Ihre Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Praxis, ihre Qualifikation und ihr Gehalt kann eine Zahnarzthelferin durch eine Aufstiegsfortbildung stufenweise erhöhen.
Aufstiegsfortbildung zur Zahnmedizinischen Fachassistentin (ZMF): Nach einer mindestens zweijährigen beruflichen Tätigkeit als ZFA kann die Fortbildung in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. Sie beinhaltet tiefgreifendes Wissen in sämtlichen Praxisbereichen, die Patientenaufklärung im Bereich Mundhygiene und die Durchführung präventiver Behandlungsmaßnahmen. Außerdem gestaltet die Fachassistentin die Aus- und Weiterbildung neuer ZFA mit.
Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin (ZMP): Die ZMP führt Zahnreinigungen bei Erwachsenen und Kindern durch (das beinhaltet auch die Fissurenversiegelung) durch. Sie arbeitet selbstständig und in enger Absprache mit dem Zahnarzt.
Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin (ZMV): Sie ist für den administrativen Bereich in der Praxis zuständig. Fortbildungsinhalte sind unter anderem Abrechnungswesen, Praxismanagement und -organisation, Rechts- und Wirtschaftskunde, Kommunikation und Datenverarbeitung. Auch Kenntnisse im Ausbildungswesen und der Pädagogik gehören zu diesem Berufsbild.
Dentalhygienikerin (DH): Die Fortbildung zur Dentalhygienikerin ist die anspruchsvollste Fortbildung. Grundvoraussetzung für diese Fortbildung ist die vorausgegangene Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. Nach zweijähriger Berufstätigkeit muss dann eine erfolgreiche Fortbildung zur ZMP oder ZMF erfolgt sein, mit erneuter anschließender Berufstätigkeit für mindestens ein Jahr. Ein Röntgen- und ein Erste-Hilfe-Kurs müssen ebenfalls vorher absolviert werden. Der Schwerpunkt der Tätigkeit einer Dentalhygienikerin liegt im Bereich der Prävention und der nichtchirurgischen Parodontologie. Die Hauptaufgabengebiete sind die begleitende Therapie von Zahnbett- und Zahnfleischerkrankungen, außerdem die Erhaltungstherapie und Nachsorge parodontaler und periimplantärer Erkrankungen.
Fazit:
Die zahnmedizinischen Berufsmöglichkeiten in einer Praxis oder Klinik sind vielfältig und anspruchsvoll. Je nach Veranlagung oder Vorlieben können Zahnmedizinische Fachangestellte – oder Zahnarzthelferinnen – sich für bestimmte Bereiche spezialisieren und so ihre Qualifikation und ihr Gehalt steigern.