Alterszahnheilkunde – Zahnpflege für Senioren

Sie sorgen für den richtigen Biss, Selbstbewusstsein und Lebensqualität: Gesunde Zähne in einem gepflegten Mund sind in jedem Alter von großer Bedeutung. Mit steigendem Lebensalter verändert sich durch die natürlichen Altersvorgänge auch im Kiefer einiges. Der Zahnschmelz wird durch ständige Abnutzung dünner und erscheint dunkler und gelbstichig, da das darunterliegende Dentin hindurchschimmert. Zahnfleisch und Mundschleimhaut verändern sich genau wie das übrige Bindegewebe im Körper und sind bei älteren Patienten empfänglicher für Entzündungen. Eine verringerte Speichelproduktion oder ein reduziertes Trinkbedürfnis sind schlecht für das Gebiss. Aber keine Sorge: Mit optimaler Zahnpflege und Vorsorge können Menschen auch bis ins hohe Alter noch kraftvoll zubeißen und strahlend lächeln.

Generell gilt für Patienten in höherem Lebensalter das gleiche wie für alle anderen Menschen, die Zähne besitzen: Die konsequente tägliche Zahnreinigung zu Hause und eine ausgewogene und zuckerarme Ernährung sind die Voraussetzung, die Zähne gesund zu halten. Wird die häusliche Zahnpflege kombiniert mit regelmäßigen Kontrollen durch den Zahnarzt und der Professionellen Zahnreinigung ein- oder zweimal jährlich, ist der Grundstein für gute Zahngesundheit schon gelegt. Es ist übrigens nie zu spät, damit anzufangen.

Vieles wird im Alter schwerer, auch die Zahnpflege macht da keine Ausnahme. Verschiedene Hilfsmittel erleichtern das Zähneputzen oder den Gebrauch von Zahnseide. Interdentalbürstchen und Handzahnbürsten mit robusterem Griff ermöglichen auch unsicheren Händen festen Halt. Eine elektrische Ultraschallzahnbürste macht die Putzarbeit fast von allein. Mundspülungen eignen sich ergänzend, um Bakterien und Mundgeruch entgegenzuwirken. 

Um besser zu erkennen, wo sich noch Zahnbelag (Plaque) befindet und wo nicht, können Patienten Zahnfärbetabletten verwenden. Sie werden zerkaut, machen ältere und neue Zahnbeläge in unterschiedlichen Farben sichtbar und weisen auf vernachlässigte Stellen hin. Die Tabletten gibt es in der Apotheke, im Drogeriemarkt oder im Internet. 

Auf die Versorgung mit Zahnersatz sollten auch Senioren nicht verzichten. Wenn Zähne fehlen, ist nicht nur die Kaufunktion beeinträchtigt. Vollständige Zahnreihen formen die Gesichtskonturen. Ungezwungen zubeißen, entspannt lachen und sprechen ist nur mit dem richtigen Zahnersatz oder einer gut sitzenden Prothese möglich. Je nach ästhetischen Vorstellungen, Wünschen und wirtschaftlichen Möglichkeiten hat die Zahnmedizin für jeden eine gute Lösung parat, ob es sich nun um eine Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen oder um hochwertige Zahnimplantate handelt. 

Pflegebedürftige oder Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen bedürfen besonderer Zuwendung. Kann ein Mensch sich nicht mehr selbst die Zähne reinigen, muss das Pflegepersonal oder ein Angehöriger dies übernehmen. Patienten, die bettlägerig oder gehbehindert sind, können von Zahnarzt zweimal im Jahr einen Hausbesuch erhalten (Aufsuchende zahnmedizinische Betreuung). Wenn die eigene Zahnarztpraxis keine Hausbesuche anbietet, geben Krankenkassen, Kassenzahnärztliche Vereinigungen und Zahnärztekammern Auskunft darüber, wer eine ambulante zahnärztliche Betreuung leisten kann. Wir haben Tipps und Empfehlungen in unserem Ratgeber-Artikel zusammengestellt: Mundgesundheit und Zahnpflege bei Pflegebedürftigkeit 

Zahnfleischerkrankungen werden durch eine Ansammlung von Bakterien verursacht, die als „Plaque“ bezeichnet werden. Plaque bildet sich ständig auf Ihren Zähnen. Es ist wichtig, diese Plaque zu entfernen, um Zahnfleischentzündungen und die hierdurch entstehenden Schwellungen und Schmerzen zu vermeiden. Wird der Zahnbelag nicht entfernt, wirkt sich die Zahnfleischerkrankung mit der Zeit auf den Knochen unter dem Zahnfleisch aus. Dieser Knochen stützt die Zahnwurzeln, sodass sich Ihre Zähne allmählich lockern können. Diese Krankheit wird als Parodontose bezeichnet und ist nicht heilbar - nicht für jung und nicht für alt.