Weisheitszahn OP: Alles wichtige zur Operation

Eine Weisheitszahn OP ist ein operativer Eingriff im Mund - Eine Methode, um zukünftige Komplikationen vorzubeugen. Oft ist es auch einer der effektivsten Methode, um Kieferschmerzen zu lindern und Kauprobleme zu beheben. In diesem Ratgeber erhalten Sie umfassende Informationen zur Operation und was Sie dabei beachten sollten.

 

Finden Sie jetzt einen Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin zur Planung Ihrer Weisheitszahn-OP:

Was ist ein Weisheitszahn?

Als Weisheitszahn bezeichnet man den Zahn 18, 28, 38 oder 48 im menschlichen Gebiss. Diese, auch als "dritter Molar" oder "Zahn der Weisheit" bekannt, tragen den lateinischen Namen "Dens sapiens" (abgeleitet von "sapiens" für "vernünftig" oder "klug") oder "Dens serotinus" (was "spät" bedeutet).

Sie sind ein Relikt aus früheren Phasen der menschlichen Evolution, als die Kiefer breiter waren und die Ernährung aus deutlich härteren, unverarbeiteten Nahrungsmitteln bestand, die intensives Kauen erforderten. Denn damals bestanden die Nahrungsmittel überwiegend aus harten, rohen und zähen Substanzen, die intensives Kauen erforderten.

In den größeren, kräftigeren Kiefern unserer Vorfahren spielte der Weisheitszahn eine wesentliche Rolle bei der Zerkleinerung dieser Nahrung. Mit der Evolution hat sich die menschliche Ernährung jedoch grundlegend verändert. Sie wurde weicher und besteht heute größtenteils aus gegarten und verarbeiteten Lebensmitteln, die weniger Kaudruck benötigen. Parallel dazu verkleinerten sich die Kiefer, sodass für Weisheitszähne oft kein ausreichender Platz mehr vorhanden ist. Wenn diese Zähne heutzutage durchbrechen, stoßen sie häufig auf ein bereits voll besetztes Gebiss, was zu Platzmangel, Zahnverschiebungen und in vielen Fällen zu schmerzhaften Komplikationen führen kann.

Zusätzlich sind Weisheitszähne aufgrund ihrer Lage im hinteren Mundbereich schwerer zu reinigen, was sie anfälliger für Karies und Entzündungen macht. Trotz ihrer einst wichtigen Funktion haben Weisheitszähne in der modernen Zahnmedizin eher eine potenziell problematische Rolle, da sie oft entfernt werden müssen, um langfristige Schäden an den umliegenden Zähnen zu verhindern.

 

Wann erscheint ein Weisheitszahn?

Während alle anderen Zähne längst ihren Platz eingenommen haben, tauchen sie schließlich auf: Ein Weisheitszahn bricht in der Regel zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr durch das Zahnfleisch. Oft geschieht dies ohne großes Aufsehen, gelegentlich bleibt der Durchbruch sogar völlig aus. Bei manchen Menschen kommen nicht alle vier Weisheitszähne zum Vorschein.

Bei einigen kann ein Weisheitszahn auch nie ans Licht treten. Ihr Leben lang kann solch ein Zahn im Kieferknochen verborgen bleiben.

 

Welche Probleme können Sie vor einer Weisheitszahn OP machen?

Ein Weisheitszahn ist ein kräftiger Backenzahn im hinteren Kieferbereich, dessen Wurzeln oft stark gebogen sind. Wenn dieser sogenannte Zahn der Weisheit jedoch nicht genügend Platz findet, kann er im Kiefer stecken bleiben und nicht vollständig durchbrechen (retinierter Weisheitszahn) oder nur teilweise in den Mundraum gelangen. In einer solchen Situation ist es ratsam, schnellstmöglich einen Termin, um die Position der Weisheitszähne gründlich untersuchen zu lassen, bei einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt zu vereinbaren.

Die professionelle Einschätzung ist entscheidend, um mögliche Risiken zu erkennen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Eine fachkundige Beratung kann helfen, die bestmögliche Entscheidung zu treffen und eventuelle Komplikationen zu vermeiden. Besonders bei einem teilweise durchgebrochenen Weisheitszahn kann sich zwischen ihm und dem benachbarten "Siebener" eine schwer zugängliche Zahnfleischtasche bilden. Diese lässt sich nur schwierig reinigen, sodass sich Speisereste ansammeln und Bakterien vermehren können, was zu Karies führen kann. Im Unterkiefer bildet sich häufig eine Schleimhautkapuze über dem durchbrechenden Zahn.

Gelangen Speisereste darunter, kann dies zu schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen führen, die besonders beim Kauen unangenehm sind. Wenn im Unterkiefer ein Weisheitszahn wächst, aber im Oberkiefer der entsprechende Gegenspieler fehlt, kann der untere Zahn ohne den notwendigen Druck über die Kauebene hinauswachsen. Dies stört den Biss (Okklusion) und der Weisheitszahn kann zu einem Hindernis werden, das Zahnschäden, Zähneknirschen oder Beschwerden im Kiefergelenk verursacht.

Ein schräg wachsender Weisheitszahn kann zudem erheblichen Druck auf den benachbarten Zahn ausüben, was das Zahnbett und die Zahnwurzel schädigt und starke Schmerzen am Nachbarzahn hervorruft. Aufgrund ihrer Lage im hinteren Kieferbereich sind Weisheitszähne schwer zu reinigen, weshalb sie und die angrenzenden Zähne besonders anfällig für Karies sind.

 

Wann ist eine Weisheitszahn Operation überhaupt notwendig?

Eine Weisheitszahn Operation, also ein operativer Eingriff an den Weisheitszähnen ist dann erforderlich, wenn die Zähne noch im Kieferknochen verborgen liegen oder nur teilweise an der Oberfläche erschienen sind.

Wenn der Zahn vollständig aus der Mundschleimhaut herausgewachsen ist und gerade Wurzeln besitzt, kann die behandelte Zahnärztin oder der behandelnde Zahnarzt ihn ziehen wie jeden anderen Zahn auch. Da Weisheitszähne eine Neigung haben, von der normalen Anatomie abzuweichen und oft mehrere stark verkrümmte Wurzeln besitzen, ist das Entfernen allerdings nicht ganz so leicht bei einem Schneidezahn.

 

Notwendige Untersuchungen vor einer Weisheitszahn-OP

Vor einer Weisheitszahn-Operation sind einige Untersuchungen beim Zahnarzt erforderlich, um den operativen Eingriff optimal zu planen und mögliche Risiken zu minimieren.

Dazu zählen:

  • Röntgenaufnahmen: Diese geben Aufschluss über die genaue Lage der Weisheitszähne, ihre Wurzeln und das umliegende Kiefergewebe. So kann der Zahnarzt die Komplexität des Eingriffs besser einschätzen. Mehr erfahren Sie darüber bei uns im zahnmedizinischen Ratgeber unter "digitales Röntgen".
  • Blutbild: In manchen Fällen wird ein Blutbild angefordert, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Einschränkungen wie Gerinnungsstörungen oder Entzündungen vorliegen, die den Heilungsprozess beeinträchtigen könnten. Auch ein metallischer Geschmack auf der Zunge oder im Mund kann ein Hinweis auf ein schlechtes Blutbild sein.

 

Wichtige Informationen – von Ihnen für Ihren Zahnarzt

Es ist entscheidend, um mögliche Komplikationen zu vermeiden, dass Sie Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt über alle relevanten medizinischen Details informieren.

Dazu gehören:

  • Allergien: Informieren Sie den Zahnarzt über bestehende Allergien, insbesondere gegen Betäubungsmittel, Schmerzmittel oder Antibiotika.
  • Medikamente: Teilen Sie mit, ob und welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen. Bestimmte Medikamente, wie Blutverdünner, haben Einfluss auf den Eingriff und die Heilung.

Finden Sie jetzt einen Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin zur Planung Ihrer Weisheitszahn-OP:

Die wichtigsten Gründe für eine Operation am Weisheitszahn sind

  • Anhaltende Schmerzen: Diese deuten häufig auf eine Entzündung im Mund oder andere Komplikationen hin.
  • Gefahr der Schädigung von Nachbarzähnen oder des Kiefers: Ein schräg wachsender Weisheitszahn kann Druck auf benachbarte Zähne ausüben, wodurch deren Wurzeln oder das Kieferknochengewebe beschädigt werden.
  • Erschwerter Zahndurchbruch mit begleitenden Entzündungen: Wenn der Weisheitszahn nur teilweise durch das Zahnfleisch durchbricht, kann es zu Entzündungen oder Infektionen im Mund kommen, was als Perikoronitis bekannt ist.
  • Starker Kariesbefall: Aufgrund ihrer schwer erreichbaren Position sind Weisheitszähne besonders anfällig für Karies, was eine Entfernung oft notwendig macht.
  • Unbehandelbare Entzündung des Zahnmarks (Pulpa): Wenn eine Entzündung des Zahnmarks nicht mehr therapiert werden kann, bleibt häufig nur die Extraktion des Zahns.
  • Vorhandensein von Zysten oder anderen krankhaften Veränderungen: Weisheitszähne können Zysten oder Tumoren entwickeln, die das umliegende Gewebe und den Kieferknochen schädigen. Zusätzlich könnten dadurch auch Schmerzen im Kiefer entstehen.
  • Entzündungen an der Wurzelspitze: Diese sogenannten apikalen Parodontitiden, Infektionen an der Wurzelspitze, können sich ausbreiten und erfordern oft die Entfernung des Zahns.
  • Parodontitis: Weisheitszähne können durch fortschreitende Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis) betroffen sein, was ihren Erhalt schwierig macht.
  • Unklarer Gesichtsschmerz: Weisheitszähne können diffuse, unklare Gesichtsschmerzen verursachen, die durch Druck oder Entzündungen ausgelöst werden.
  • Geplante Transplantation des Weisheitszahns: In seltenen Fällen werden Weisheitszähne zur Transplantation (mehr im Ratgeber: Autogene Zahntransplantation) in eine andere Zahnposition genutzt.

 

Wann muss frühestens eine Weisheitszahn-Operation durchgeführt werden?

Eine Weisheitszahn-Operation wird idealerweise in jungen Jahren durchgeführt, da der Eingriff in dieser Lebensphase meist mit weniger Komplikationen verbunden ist.

Bis etwa zum 25. Lebensjahr sind die Zahnwurzeln noch nicht vollständig ausgereift, der Kieferknochen ist noch nicht so dicht und fest wie bei Erwachsenen, was die Entfernung der Zähne erleichtert. Bereits im Teenageralter kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt eine genaue Risikoabschätzung vornehmen. Dabei wird geprüft, ob ausreichend Platz im Kiefer vorhanden ist, ob es bereits krankhafte Veränderungen an den Zähnen gibt oder ob Probleme mit den benachbarten Zähnen zu erwarten sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die sorgfältige Abwägung möglicher Komplikationen, die während oder nach der Operation auftreten könnten, um den Eingriff optimal zu planen.

 

Wann muss spätestens eine Weisheitszahn-OP durchgeführt werden?

In der Vergangenheit gingen Zahnärztinnen und Zahnärzte häufig proaktiv mit Weisheitszähnen um und entfernten diese oft vorsorglich, selbst wenn keine Beschwerden auftraten.

Mittlerweile hat sich der Ansatz in der Zahnmedizin jedoch verändert. Das Entfernen gesunder Weisheitszähne, die keinerlei Probleme verursachen, wird nach aktuellem Wissensstand als unnötig betrachtet und bringt keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile. Eine Operation wird daher nur dann in Betracht gezogen, wenn gründliche klinische Untersuchungen und Röntgenbilder einen klaren Bedarf aufzeigen. Dabei werden die möglichen Vorteile und Risiken des Eingriffs sorgfältig abgewogen, um die individuell beste Entscheidung für den Patienten oder die Patientin zu treffen.

 

Die Wahl der richtigen Klinik oder Zahnarztpraxis: Wichtige Kriterien

Spezialisten für Oralchirurgie, die sich auf komplexe zahnmedizinische Eingriffe spezialisiert haben, sind besonders geeignet für schwierige Fälle und bieten eine sichere und präzise Behandlung.

Bei der Wahl der richtigen Klinik oder Zahnarztpraxis für eine Weisheitszahn-OP sollten Sie auf folgende 4 Punkte achten:

  1. Erfahrung und Spezialisierung: Wählen Sie eine Klinik oder Praxis, die über umfangreiche Erfahrung in Oralchirurgie verfügt.
  2. Technische Ausstattung: Moderne Technik wie digitale Röntgengeräte erleichtert die präzise Planung und Durchführung des Eingriffs.
  3. Bewertungen und Empfehlungen: Recherchieren Sie Zahnarzt Bewertungen von Patienten, um die Qualität der Zahnarztpraxis oder Zahnklinik einzuschätzen.
  4. Nachsorge: Achten Sie darauf, dass eine umfassende Nachbetreuung angeboten wird.

 

Wie verläuft eine Weisheitszahn OP?

Vor einer Weisheitszahn OP: Der Zahnarzt verabreicht eine örtliche Betäubung (Lokalanästhesie), um das Schmerzempfinden auszuschalten. Handelt es sich um einen komplizierteren Eingriff oder hat der Patient Angst vor dem Zahnarzt, empfiehlt sich eventuell auch eine Lachgassedierung, eine Dämmerschlafnarkose oder eine Vollnarkose. Viele Menschen entscheiden sich, unter Vollnarkose beim Zahnarzt alle vier Zähne entfernen zu lassen, um die operative Entfernung in einem Rutsch hinter sich zu bringen.

Ist der Zahn noch tief verborgen, öffnet die Zahnärztin oder der Zahnarzt mit dem Skalpell die Schleimhaut oberhalb des Zahns und das Zahnfleisch und klappt sie zur Seite. Eventuell muss der Kieferknochen noch geringfügig abgetragen werden. Der Zahn wird dann mit speziellen Zangen und Hebeln gelockert.

Liegt der Weisheitszahn sehr ungünstig im Knochen oder hat stark abgewinkelte Wurzeln, wird er vor dem Entfernen/ Extraktion meistens zerteilt. Kompliziert werden Operationen am Weisheitszahn, wenn der Zahn den Unterkiefernerv berührt. Eine Verletzung des Nervs muss unbedingt vermieden werden.

Das Entfernen dieser Zähne erfordert viel Zeit und vorherige Untersuchung mit 3D-Röntgenbildern, um mögliche Umschlingungen des Nervs mit den Zahnwurzeln erkennen zu können. Nach der Operation muss der Patient meistens noch eine halbe Stunde in der Zahnarztpraxis auf einen Tupfer beißen, bis die Wunde nicht mehr so stark blutet. Manchmal wird die Wunde nach der Entfernung auch vernäht.

 

Welche Risiken bestehen bei einer Weisheitszahn OP?

Auch wenn die Entfernung von Weisheitszähnen für erfahrene Operateure ein routinierter operativer Eingriff ist und in der Regel schnell durchgeführt wird, können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten. Es ist wichtig, sich dieser Risiken bewusst zu sein, um gut informiert in die Operation zu gehen.

 

Zu den häufigsten Problemen bei einer Weisheitszahn OP gehören:

  • Bruch der Zahnkrone oder -wurzel: Beim Entfernen des Zahns kann es vorkommen, dass die Zahnkrone oder Wurzel abbricht und weitere Maßnahmen erfordert.
  • Kieferbruch: Bei besonders schwierigen Eingriffen, etwa wenn der Kiefer stark geschwächt ist, kann es zu einem Bruch des Kiefers kommen, was jedoch äußerst selten ist.
  • Schwellungen und Blutergüsse: Schwellungen und Blutergüsse im Bereich des Eingriffs sind normale Begleiterscheinungen und verschwinden in der Regel nach einigen Tagen.
  • Verletzung angrenzender Strukturen: Es besteht das Risiko, benachbarte Zähne oder Nerven zu verletzen, was in seltenen Fällen zu Taubheitsgefühlen im Kiefer oder in den Lippen führen kann.
  • Eröffnung oder Entzündung der Kieferhöhle: Besonders bei Weisheitszähnen im Oberkiefer kann es vorkommen, dass die Kieferhöhle geöffnet oder gereizt wird, was eine Entzündung nach sich ziehen kann.
  • Einatmen oder Verschlucken von Zahnteilen: Sehr selten können kleine Zahnteile versehentlich eingeatmet oder verschluckt werden. Aber keine Panik, dies ist kein Fall für einen Zahnarzt Notdienst.
  • Wundinfektionen, Entzündungen oder Blutungen: Infektionen oder Nachblutungen sind mögliche Komplikationen, die jedoch durch gute Mundhygiene und ärztliche Nachsorge meist vermieden werden können.

Obwohl diese Risiken bestehen, sind sie bei guter Vorbereitung und professioneller Durchführung des operativen Eingriffs selten. Bitte sprechen Sie im Vorfeld mit Ihrem Zahnarzt oder Chirurgen über Ihre Bedenken, um alle Risiken genau einschätzen zu können.

 

Welche Betäubungsmethoden gibt es bei einer Weisheitszahn-OP?

Bei einer Weisheitszahn-OP stehen verschiedene Betäubungsmethoden zur Verfügung, um die operative Extraktion der Weisheitszähne für den Patienten so schmerzfrei wie möglich zu gestalten.

Welche Methode gewählt wird, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Komplexität des Eingriffs, die Position des Zahns und die individuellen Wünsche oder Ängste des Patienten. Die behandelnde Zahnärztin oder der behandelnde Zahnarzt wird in Absprache mit dem Patienten die passende Betäubungsart auswählen, um den Eingriff optimal an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen.

 

Weisheitszahn-OP unter Sedierung (Dämmerschlaf):

Bei einer Sedierung, auch Dämmerschlaf genannt, wird ein Medikament intravenös verabreicht, das den Patienten in einen tiefen Entspannungszustand versetzt. Der Patient bleibt zwar bei Bewusstsein, verspürt jedoch keine Schmerzen und erinnert sich meist nur teilweise an den Eingriff. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie Angst und Stress reduziert. Allerdings erfordert sie eine engmaschige Überwachung durch medizinisches Personal.

  • Wichtiger Hinweis: Nach einer Sedierung (Dämmerschlaf) ist es unerlässlich, dass Sie nicht alleine nach Hause gehen. Bitte sorgen Sie dafür, dass eine Begleitperson Sie abholt und begleitet, da Ihre Reaktionsfähigkeit nach dem Eingriff eingeschränkt sein kann.

 

Weisheitszahn-OP mit Betäubungsmittel per Spritze:

Bei der operativen Entfernung eines Weisheitszahns wird der Schmerz in der Regel durch eine örtliche Betäubung gelindert. Dabei wird bei der Weisheitszahn-OP ein Betäubungsmittel per Spritze in das umliegende Zahnfleisch injiziert, sodass nur der betroffene Bereich des Kiefers betäubt wird.

Auf diese Weise sind die Patienten während des Eingriffs bei vollem Bewusstsein, empfinden aber keine Schmerzen.

 

Weisheitszahn-OP unter Vollnarkose:

Eine Vollnarkose kommt seltener zum Einsatz und wird meist nur bei bestimmten medizinischen Notwendigkeiten angewendet. In solchen Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Ohne medizinische Indikation müssen Patienten die Vollnarkose in der Regel selbst zahlen. Ein Ausnahmefall wäre, wenn eine nachgewiesene Angststörung vorliegt, dann kann die Vollnarkose als gerechtfertigt angesehen und von der Krankenkasse übernommen werden. Entscheiden sich Patienten dafür, alle vier Weisheitszähne in einer Sitzung unter Vollnarkose entfernen zu lassen, müssen sie die Kosten in der Regel selbst tragen, da der Eingriff auch in mehreren Einzelsitzungen unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden könnte.

  • Wichtiger Hinweis: Nach einer Vollnarkose dürfen Sie nicht alleine nach Hause gehen. Es ist unbedingt erforderlich, dass eine Begleitperson Sie abholt und begleitet, da Ihre Reaktionsfähigkeit nach dem Eingriff beeinträchtigt sein kann.

 

Weisheitszahn-OP mit einer örtlichen Betäubung:

Eine weitere Option, die zunehmend beliebter wird, ist die Lachgassedierung in Kombination mit der örtlichen Betäubung. Diese Methode hängt jedoch von der Ausstattung der Zahnarztpraxis oder auch Gemeinschaftspraxis und den bevorzugten Behandlungsmethoden des Zahnarztes ab. Lachgas wirkt beruhigend und hilft, Angst und Stress während der Behandlung zu reduzieren.

 

Weisheitszahn OP: 10 Wichtige Tipps für eine reibungslose Genesung

  1. Ihr Zahnarzt wird Ihnen für den Tag der Weisheitszahn-OP sowie den folgenden Tag eine Krankmeldung ausstellen und bei Bedarf Schmerzmittel verschreiben, um die Beschwerden während der Heilungsphase zu lindern. Bedenken Sie, dass Sie an diesen beiden Tagen aufgrund der Krankschreibung arbeitsunfähig sein werden, und planen Sie entsprechend im Voraus.
  2. Nach einer Weisheitszahn OP ist es wichtig, sich ausreichend Zeit zur Erholung zu nehmen. Lagern Sie den Kopf hoch, um Schwellungen zu reduzieren, und verzichten Sie am Tag des Eingriffs auf das Zähneputzen und Mundspülungen, um den Blutpfropf in der Wunde nicht zu gefährden. Je nachdem, wie kompliziert die Zahnentfernung war, können Schwellungen – die sogenannte "dicke Backe" – und Schmerzen nach der Operation stärker ausgeprägt sein. Um Schwellungen zu lindern, empfiehlt es sich, die Wange mit kalten, feuchten Tüchern zu kühlen. Eiswürfel oder eiskalte Kühlpacks sollten vermieden werden, da sie zu kalt sind.
  3. Nach dem Ziehen des Zahns kann es in den ersten Stunden zu Blutungen kommen. Um diese zu kontrollieren, platzieren Sie einen Wattetupfer über der Wunde und beißen leicht darauf, um konstanten Druck auszuüben. Wenn die Blutung anhält, wiederholen Sie den Vorgang. Sollten starke Blutungen weiterhin auftreten, wenden Sie sich umgehend an Ihren Zahnarzt oder Kieferchirurgen.
  4. Denken Sie daran, dass sich Schwellungen und Schmerzen je nach Komplexität der OP unterschiedlich stark äußern können. Längeres Kühlen und Schonung unterstützen den Heilungsprozess.
  5. Vermeiden Sie in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff Aktivitäten, die den schützenden Blutpfropf in der Wunde stören könnten. Dazu zählen Spülen, Spucken, das Trinken durch einen Strohhalm sowie das Rauchen. Verzichten Sie zudem auf heiße Getränke wie Kaffee, Tee oder Suppe. Diese Handlungen können den Blutpfropf lösen und zu einer schmerzhaften Komplikation führen, der sogenannten trockenen Alveole (Dry Socket).
  6. Nach einer Zahnextraktion ist es üblich, dass in dem betroffenen Bereich des Gesichts eine Schwellung auftritt. Um diese zu reduzieren, legen Sie ein in ein Tuch gewickeltes Eispack für etwa 10 Minuten auf die geschwollene Stelle, gefolgt von einer 20-minütigen Pause. Wiederholen Sie diesen Vorgang nach Bedarf in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff, um die Schwellung möglichst gering zu halten.
  7. Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können zur Linderung der Schmerzen nach der Zahnextraktion eingenommen werden. Sollte eine stärkere Schmerzbehandlung erforderlich sein, kann Ihre Zahnärztin, Ihr Zahnarzt oder Kieferchirurg Ihnen bei Bedarf verschreibungspflichtige Medikamente verordnen.
  8. Falls Ihnen vor der Weisheitszahn OP ein Antibiotikum zur Behandlung einer bestehenden Infektion oder Entzündung rund um den betroffenen Zahn verschrieben wurde, ist es wichtig, dieses gemäß den Anweisungen einzunehmen. Die Behandlung sollte bis zum vollständigen Aufbrauchen der Packung fortgesetzt werden, es sei denn, Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt gibt Ihnen andere Vorgaben zur Einnahme.
  9. Nach der Weisheitszahn OP sollten Sie zunächst auf eine flüssige Diät zurückgreifen, bis die örtliche Betäubung vollständig nachgelassen hat. In den darauffolgenden Tagen empfiehlt es sich, weiche Lebensmittel zu essen, um die Wunde nicht zu belasten. Wenn Sie narkotische Schmerzmittel einnehmen, ist es außerdem wichtig, strikt auf den Konsum von Alkohol zu verzichten.
  10. Setzen Sie Ihre Zahnpflege wie gewohnt fort, vermeiden Sie jedoch in den ersten 24 Stunden das Putzen der Zähne in unmittelbarer Nähe der Extraktionsstelle. Ab dem zweiten Tag können Sie behutsam mit einer weichen Zahnbürste auch die angrenzenden Bereiche reinigen. Verzichten Sie jedoch auf handelsübliche Mundspülungen, da diese die Wunde reizen und den Heilungsprozess beeinträchtigen können.

 

Nach der Weisheitszahn-OP: Wichtige Schritte zur optimalen Heilung

Die Schwellungen nach einer Weisheitszahn-OP sollten nach 48 Stunden allmählich abklingen.

Wir verraten Ihnen 5 wichtige Schritte, die eine optimale Heilung nach der Operation fördern.

 

Schritt 1:

Nachdem Sie in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff die Schwellung mit Eis gekühlt haben, sollten Sie anschließend auf Wärmebehandlung umsteigen. Legen Sie ein feuchtes, warmes Handtuch für etwa 20 Minuten von außen auf die betroffene Wange und wiederholen Sie dies nach Bedarf. Beachten Sie, dass die Schwellung in der Regel zwei bis drei Tage nach der OP ihren Höhepunkt erreicht.

 

Schritt 2:

Um die Wundheilung zu unterstützen, spülen Sie Ihren Mund nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen mit warmem Salzwasser (1/2 Teelöffel Salz auf eine Tasse warmes Wasser). Falls die Wunde genäht wurde und die Fäden nicht selbst auflösend sind, müssen diese nach etwa einer Woche entfernt werden.

 

Schritt 3:

Die vollständige Heilung der Wunde kann mehrere Wochen, in komplizierteren Fällen sogar Monate, dauern. In den ersten ein bis zwei Wochen sollte jedoch eine ausreichende Heilung eingetreten sein, sodass Sie sich im Bereich der Wunde relativ wohlfühlen. Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt wird Ihnen detailliert erklären, was Sie in Ihrem speziellen Fall erwarten können.

 

Schritt 4:

Um Nachblutungen zu vermeiden, sollten Sie in den ersten Tagen auf Rauchen sowie auf Kaffee, Alkohol und schwarzen Tee verzichten. Körperliche Anstrengungen wie Sport, Saunagänge oder Solariumbesuche sollten in den ersten zwei Wochen ebenfalls vermieden werden. Spülen Sie Ihren Mund regelmäßig mit Wasser, kaltem Salbei- oder Kamillentee aus, um die Wundheilung zu fördern.

 

Schritt 5:

Sobald die Betäubung nachlässt, können Sie weiche Nahrung zu sich nehmen, die nicht gekaut werden muss. Vermeiden Sie zähe, klebrige Lebensmittel sowie Milchprodukte, da diese Entzündungen fördern können. Alkohol kann ebenso die Mundflora stören, die Mundschleimhaut reizen sowie mit Schmerzen verbundene Entzündungen fördern.

 

Heilungsdauer nach einer Weisheitszahn-Operation

Die Heilungsdauer nach einer Weisheitszahn-Operation variiert von Person zu Person und hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Komplexität des Eingriffs: Einfache Zahnextraktionen heilen in der Regel schneller, während komplexere Operationen mehr Zeit für die Genesung erfordern.
  • Individuelle Heilungsfähigkeit: Die Geschwindigkeit des Heilungsprozesses variiert von Person zu Person und hängt von individuellen Faktoren ab.
  • Nachsorge: Die Heilung wird durch die sorgfältige Befolgung der zahnärztlichen Anweisungen, wie eine gute Mundhygiene und die Einnahme der verordneten Medikamente, deutlich beschleunigt.

 

Typische Heilungsverläufe sind:

  • In den ersten Tagen: Schwellungen, Schmerzen und leichte Blutungen sind übliche Begleiterscheinungen.
  • Innerhalb der ersten Woche: Die Schwellung beginnt abzunehmen, und die Schmerzen klingen spürbar ab.
  • Nach zwei Wochen: Die meisten Patienten sind weitgehend beschwerdefrei und fühlen sich wieder gut.
  • Nach vier Wochen: In der Regel ist die Wunde vollständig verheilt.

(Hinweis: Da jeder Eingriff individuell verläuft, ist es entscheidend, den Anweisungen Ihrer Zahnärztin oder Ihres Zahnarztes genau zu folgen. Bei Unsicherheiten oder Fragen sollten Sie nicht zögern, frühzeitig Kontakt aufzunehmen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.)

 

Rauchen nach einer Weisheitszahn-OP: Lieber darauf verzichten!

Das Rauchen nach einer Operation am Weisheitszahn ist definitiv keine gute Idee, da es das Risiko für Komplikationen erheblich erhöht. Rauchen verlangsamt den Heilungsprozess, erhöht die Gefahr von Infektionen und kann eine schmerzhafte Wundheilungsstörung, auch „trockene Alveole“ genannt, verursachen.

Als Raucher sollten Sie versuchen, während der gesamten Wundheilung auf Zigaretten zu verzichten.

Es ist ratsam, im Vorfeld mit Ihrem Zahnarzt über geeignete Hilfsmittel oder Strategien zu sprechen, die Ihnen helfen können, in dieser Zeit auf das Rauchen zu verzichten.

 

Mögliche Alternativen zum Rauchen

Ein Verzicht auf das Rauchen in dieser kritischen Phase kann wesentlich zur schnelleren und komplikationsfreien Genesung beitragen:

  • Wenn das Verlangen nach einer Zigarette aufkommt, versuchen Sie, sich mit anderen Aktivitäten abzulenken, wie etwa einem Spaziergang, einem Telefonat mit Freunden oder einer entspannenden Tätigkeit wie einem Bad.
  • In Absprache mit Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt können Sie Nikotinersatzprodukte wie Nikotinpflaster oder -kaugummis nutzen, um Entzugserscheinungen zu lindern, ohne den Heilungsprozess zu beeinträchtigen.

Weitere Tipps erhalten Sie auch in unserem Ratgeberartikel: "mit dem Rauchen aufhören".

 

Wer übernimmt die Weisheitszahn OP Kosten?

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Weisheitszahn-OP, einschließlich der Entfernung und der örtlichen Betäubung. Allerdings können die Leistungen je nach Krankenkasse variieren.

Es ist aber wichtig zu beachten, dass jede Krankenkasse unterschiedliche Leistungen bietet und nicht alle die Kosten für die Weisheitszahn-OP vollständig übernehmen. Daher ist es ratsam, sich vor einem operativen Eingriff bei der Krankenkasse zu erkundigen, ob und in welchem Umfang die Kosten übernommen werden.

Zusätzlich können Sie über unsere Zahnarztsuche einen Termin bei einer unserer DentNet Zahnärztinnen oder Zahnärzten vereinbaren, um umfassende Informationen zu erhalten. Die Zahnarztpraxis kann Sie zudem unterstützen und beraten, wie Sie sicherstellen können, dass die Kosten Ihrer bevorstehenden Operation am Weisheitszahn von Ihrer Krankenkasse übernommen werden.

Alle Weisheitszähne in opertativ entfernen lassen – ist das teuer?

Sollten keine Komplikationen vorliegen, können Patientinnen und Patienten die Möglichkeit wählen, alle vier Weisheitszähne in einem einzigen operativen Eingriff entfernen zu lassen.

Dieser Eingriff wird häufig unter Vollnarkose durchgeführt, was den Komfort erhöht. Allerdings übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Vollnarkose, Lachgassedierung oder Dämmerschlafnarkose nur dann, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Wer sich für die gleichzeitige Entfernung aller vier Weisheitszähne entscheidet, sollte bedenken, dass nach dem Eingriff in allen Kieferbereichen frische Wunden entstehen. Dadurch gibt es keine "gesunde" Seite, auf der problemlos gekaut werden kann, was die Nahrungsaufnahme in den ersten Tagen nach der Operation erschwert.

Wichtig ist auch zu beachten, dass jede Krankenkasse unterschiedliche Leistungen anbietet. Nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Entfernung aller Weisheitszähne vollständig. Es ist daher ratsam, vor dem Eingriff mit Ihrer Krankenkasse (oder auch Zahnarztpraxis) Rücksprache zu halten, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Finden Sie jetzt einen Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin zur Planung Ihrer Weisheitszahn-OP:

Fazit

Ein Weisheitszahn ist nicht essenziell für das tägliche Leben da, denn unsere Nahrung lässt sich auch problemlos mit den übrigen 28 Zähnen gründlich zerkleinern. Solange Weisheitszähne keine Beschwerden verursachen, besteht in der Regel kein unmittelbarer Handlungsbedarf, sie zu entfernen. Ab dem 14. Lebensjahr kann ein Weisheitszahn auf Röntgenbildern bei Jugendlichen sichtbar gemacht werden, sodass die Zahnärztin oder der Zahnarzt eine erste Prognose über deren Entwicklung abgeben kann. Sollte eine Entfernung erforderlich werden, ist es ideal, den Eingriff noch im Jugendalter vorzunehmen, da der Heilungsprozess in jungen Jahren meist unkomplizierter verläuft. Welche Betäubungsmethoden dabei für Sie die richtige ist, hängt ebenso von verschiedenen Faktoren ab. Besprechen Sie dies am besten mit Ihrem Zahnarzt oder Kieferchirurgen.

Merken Sie sich bitte: Nach einer Sedierung oder Vollnarkose dürfen Sie nicht alleine nach Hause gehen und benötigen eine Begleitperson. Ebenso raten wir dringend vom Rauchen nach einer Operation an den Weisheitszähnen ab. Auch sollten Sie beachten, dass die Weisheitszahn OP Kosten, vielleicht nicht komplett von der Krankenkasse übernommen werden könnte. Die Kosten für eine Sedierung oder Vollnarkose werden in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.