Der Plaque auf den Zahn gefühlt

Plaque – ein Begriff, der vielen geläufig ist, aber nur wenige wissen genau, was sich dahinter verbirgt. Dabei spielt dieser unscheinbare Zahnbelag eine zentrale Rolle für die Gesundheit Ihrer Zähne und Ihres Zahnfleisches. Wird sie nicht regelmäßig entfernt, kann er sich zu einem ernsthaften Risiko für die Mundgesundheit entwickeln. Die Folgen reichen von Karies und Zahnfleischentzündungen bis hin zu Parodontitis, einer der häufigsten Ursachen für Zahnverlust.

Doch keine Sorge: Mit der richtigen Zahnpflege, einer bewussten Mundhygiene und dem nötigen Wissen können Sie Plaque effektiv vorbeugen und Ihre Zähne langfristig schützen. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über Plaque: Wie entsteht sie? Warum ist sie gefährlich? Und vor allem: Welche Maßnahmen können Sie ergreifen, um Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch gesund zu halten?

Inhalt

Was ist Plaque und wie entsteht Sie?

Das Wort Plaque stammt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich „Platte“ oder „Schicht“. In der Zahnmedizin beschreibt Plaque einen weichen, klebrigen Zahnbelag, der aus Bakterien, Speiseresten und Speichel besteht. Dieser Belag bildet sich bereits wenige Stunden nach dem Zähneputzen neu und gilt als eine der Hauptursachen für Zahnerkrankungen. Besonders zuckerhaltige und säurehaltige Lebensmittel fördern die Ansiedlung schädlicher Bakterien wie Streptococcus mutans, die den Zahnschmelz gezielt und nachhaltig angreifen können. Ohne eine gründliche und regelmäßige Zahnpflege verhärtet sich Plaque durch die im Speichel enthaltenen Mineralien zu Zahnstein, der das Risiko für Karies, Zahnfleischerkrankungen und sogar Parodontitis deutlich erhöht.

Wie erkennen Sie Plaque?

In unserer normalen Mundflora leben rund 500 verschiedene Mikroorganismen- und Bakterien-Arten. In einer gesunden Mundflora ergänzen sie sich, helfen bei der Verdauung, wehren Krankheitserreger ab und schützen vor Infektionen. Allerdings können zucker- und säurehaltige Lebensmittel die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen und das Wachstum schädlicher Bakterien fördern. Auf der Zahnoberfläche entsteht durch diese Bakterien ein pelziger, weicher Zahnbelag, der als Plaque bekannt ist. Frische Plaque ist oft unsichtbar, lässt sich jedoch mit der Zunge als Belag ertasten. Mit der Zeit wird sie sichtbar und erscheint meist weißlich oder gelblich. Um Plaque besser erkennen zu können, helfen spezielle Färbetabletten aus der Apotheke, die die betroffenen Stellen einfärben. Wird Plaque nicht mehrmals täglich gründlich entfernt, kann sie sich durch die im Speichel enthaltenen Mineralien verhärten und zu Zahnstein werden.

Auf der rauen Oberfläche von Zahnstein haften Bakterien und Verunreinigungen besonders gut, wodurch das Risiko für Karies, Zahnfleischerkrankungen und sogar Parodontitis deutlich steigt. Dunkle Verfärbungen durch Kaffee, Tee, Rotwein oder Tabak können zusätzlich auftreten und die Mundgesundheit weiter beeinträchtigen.

Unbehandelter Zahnbelag (Plaque) kann nicht nur die Zahngesundheit, sondern auch die allgemeine Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Die Folgen im Detail:

  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis): Erste Warnsignale wie Schwellungen, Rötungen und Blutungen am Zahnfleisch sollten ernst genommen werden. Ohne Behandlung kann sich die Entzündung verschlimmern.

  • Parodontitis: Aus einer unbehandelten Gingivitis kann sich eine tiefere Zahnfleischentzündung entwickeln, die den Zahnhalteapparat angreift. Dies führt zu einem Rückgang des Zahnfleischs und kann bei fortgeschrittener Erkrankung den Kieferknochen schädigen, was schließlich Zahnverlust zur Folge haben kann.

  • Karies: Die in der Plaque lebenden Bakterien produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zerstören. Dies schafft die Grundlage für die Entstehung von Löchern und schmerzhaften Infektionen.

Unbehandelte Plaque kann allgemeinmedizinische Folgen haben. Studien zeigen, dass eine Verbindung zwischen chronischen Zahnfleischerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose besteht. Auch bei Diabetes kann eine schlechte Mundgesundheit die Stoffwechselerkrankung negativ beeinflussen und umgekehrt.

Unser Tipp:

Eine regelmäßige Zahnpflege sowie professionelle Zahnreinigungen sind essenziell, um die Risiken zu minimieren, die von Zahnbelag ausgehen.

Wie entfernen Sie Plaque richtig?

Eine konsequente und gründliche Mundhygiene ist der Schlüssel zur effektiven Plaqueentfernung und zur Vorbeugung von Zahnerkrankungen. Dazu gehören folgende Maßnahmen:

  • Zähneputzen: Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Achten Sie auf eine systematische Putztechnik: Führen Sie die Bürste mit sanften Bewegungen vom Zahnfleisch zur Zahnkrone, um Beläge effektiv zu entfernen und das Zahnfleisch zu schonen. Eine Zahnbürste mit weichen bis mittelharten Borsten oder eine elektrische Zahnbürste wird empfohlen.

  • Zahnseide und Interdentalbürsten: Reinigen Sie täglich die Zahnzwischenräume, da sich dort besonders viel Plaque und Speisereste ansammeln. Zahnseide ist ideal für enge Zwischenräume, während Interdentalbürsten für größere Abstände geeignet sind.

  • Mundspülung: Ergänzen Sie Ihre tägliche Pflege mit einer antibakteriellen Mundspülung. Diese erreicht Stellen, die beim Putzen schwer zugänglich sind, und hilft, die Bakterienzahl in der Mundhöhle zu reduzieren.

Wichtiger Hinweis: Warten Sie nach dem Konsum von säurehaltigen Lebensmitteln wie Obst, Säften oder Softdrinks etwa 30 Minuten, bevor Sie Ihre Zähne putzen. Direktes Putzen nach Säurekontakt kann den angegriffenen Zahnschmelz zusätzlich schädigen. In dieser Zeit neutralisiert der Speichel die Säure und schützt den Zahnschmelz.

Welche Rolle spielt der Speichel?

Ihr Speichel spielt eine entscheidende Rolle für die Zahngesundheit und übernimmt vielfältige Schutz- und Reparaturaufgaben:

  • Neutralisierung von Säuren: Der Speichel hilft, den pH-Wert im Mund auszugleichen, indem er Säuren, die durch den Konsum von zucker- oder säurehaltigen Lebensmitteln entstehen, neutralisiert. Dies schützt den Zahnschmelz vor Angriffen und beugt Karies vor.

  • Remineralisierung: Speichel enthält wichtige Mineralien wie Kalzium und Phosphat, die den Zahnschmelz stärken und kleinere Schäden reparieren können. Dieser Prozess, bekannt als Remineralisierung, ist essenziell für den Erhalt gesunder Zähne.

  • Reinigung: Der Speichel sorgt dafür, dass Nahrungsreste und Bakterienpartikel weggespült werden, was die Bildung von Plaque reduziert und die Zähne sauber hält.

Ein trockener Mund (Xerostomie) kann die Schutzfunktion des Speichels beeinträchtigen und das Risiko für Plaque, Karies und Zahnfleischerkrankungen erhöhen. Ursachen für einen trockenen Mund können Stress, bestimmte Medikamente (z. B. Antidepressiva oder Antihistaminika) oder auch unzureichende Flüssigkeitszufuhr sein.

Tipps zur Förderung des Speichelflusses:

  • Trinken Sie ausreichend Wasser, um den Mund feucht zu halten.
  • Kauen Sie zuckerfreie Kaugummis oder lutschen Sie zuckerfreie Bonbons, um den Speichelfluss anzuregen.
  • Vermeiden Sie Alkohol, Tabak und koffeinhaltige Getränke, die die Mundtrockenheit verstärken können.

Ein gut funktionierender Speichelfluss ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der wesentlich zur Mundgesundheit beiträgt und die Bildung von Plaque eindämmt.

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Wie verhindern Sie Zahnsteinbildung?

Zahnstein entsteht durch die Verkalkung von Plaque, wenn diese nicht rechtzeitig entfernt wird. Die im Speichel enthaltenen Mineralien lagern sich in der Plaque ab und verhärten diese mit der Zeit. Zahnstein bildet sich bevorzugt an schwer zugänglichen Stellen, wie den Zahnzwischenräumen oder entlang des Zahnfleischrandes. Da selbst bei einer gründlichen täglichen Zahnpflege nicht alle Beläge vollständig entfernt werden können, ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) essenziell.

Während der PZR werden Zahnbeläge, Zahnstein und Verfärbungen (z. B. durch Kaffee, Tee oder Tabak) gründlich entfernt. Dies trägt nicht nur zu einer verbesserten Mundgesundheit bei, sondern hilft auch, das Risiko für Karies, Zahnfleischerkrankungen und Parodontitis zu minimieren. Neben der Reinigung erhalten Sie während der PZR auch individuelle Tipps zur Verbesserung Ihrer Mundhygiene, wie etwa Empfehlungen für geeignete Zahnpflegeprodukte, die richtige Putztechnik oder den Einsatz von Zahnseide und Interdentalbürsten.Eine regelmäßige PZR, idealerweise alle 6 Monate, unterstützt Ihre häusliche Zahnpflege und sorgt für nachhaltig gesunde Zähne und ein gepflegtes Lächeln.

Was tun bei hartnäckigem Zahnbelag?

Wenn Zahnbeläge bereits zu Zahnstein verhärtet sind, reicht die häusliche Zahnpflege nicht mehr aus – hier kann nur der Zahnarzt oder die Zahnärztin helfen. Zahnstein lässt sich nicht mit der Zahnbürste oder anderen häuslichen Hilfsmitteln entfernen, da er fest mit der Zahnoberfläche verbunden ist. Bei der Entfernung von Zahnstein kommen moderne Ultraschallgeräte oder spezielle Handinstrumente wie Küretten oder Scaler zum Einsatz.

Ultraschallgeräte arbeiten mit feinen Schwingungen, die den Zahnstein lösen, während Wasserstrahlen die abgelösten Partikel fortspülen. Dies ist in der Regel schmerzfrei, kann jedoch bei sehr empfindlichen Zähnen oder freiliegenden Zahnhälsen als unangenehm empfunden werden. Sollte der Eingriff bei Ihnen zu Unwohlsein führen, besteht die Möglichkeit, auf Wunsch eine lokale Betäubung durchzuführen, um den Vorgang möglichst angenehm zu gestalten. Nach der Zahnsteinentfernung fühlen sich die Zähne in der Regel glatt und sauber an, und der Zahnfleischrand wird von potenziellen Reizstoffen befreit.

Unser Tipp:

Verwenden Sie im Alltag Zahnpasta mit Fluorid, um die Zähne vor Karies zu schützen, und vermeiden Sie Produkte mit zu groben Schleifpartikeln, da diese den Zahnschmelz schädigen können.

Fazit

Plaque gehört zwar zum Alltag, doch mit der richtigen Mundhygiene, regelmäßigen Zahnarztbesuchen und einer professionellen Zahnreinigung (PZR) können Sie diesen Zahnbelag effektiv unter Kontrolle halten. Eine gründliche Zahnpflege ist unerlässlich, um das Risiko für Karies, Zahnfleischerkrankungen und Zahnsteinbildung zu minimieren. Das tägliche Zähneputzen, idealerweise zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta, sollte durch die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten ergänzt werden. Antibakterielle Mundspülungen können die Plaquebildung zusätzlich verringern.

Regelmäßige Besuche in der Zahnarztpraxis erhalten Ihre Zahngesundheit. Probleme können frühzeitig erkannt und behandelt werden. Dabei unterstützt Sie eine professionelle Zahnreinigung, bei der Zahnbeläge, Verfärbungen und Zahnstein entfernt werden. Auch eine bewusste, zahngesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle, da sie den Zahnschmelz stärkt und die Bakterienaktivität in der Plaque reduziert. Ihre Zahnarztpraxis ist ein wichtiger Partner, um Ihre Mundgesundheit langfristig zu fördern. Mit individuell abgestimmten Ratschlägen und regelmäßiger Unterstützung bleiben Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch gesund.