Ist Apfelessig gesund für die Zähne?
Apfelessig ist ein echtes Multitalent, was seine lange Geschichte als Heil- und Hausmittel betrifft. Er soll bei Schweißfüßen, Juckreiz und Sonnenbrand helfen, sich positiv auf den Stoffwechsel auswirken und das Immunsystem stärken. Manche versprechen sich auch mehr Energie und schönere Haut. Wissenschaftlich bewiesen ist nur seine antibakterielle Wirkung. Mit dem Essig kann man außerdem Speisen würzen und konservieren. Aber welchen Effekt hat Apfelessig auf die Zähne?
Wie entsteht Apfelessig?
Vor dem Apfelessig war der Apfel: In kleineren Betrieben entsteht aus dem kaltgepressten Saft frischer Äpfel Most und dann Apfelwein. Durch die Zugabe von Essigsäurebakterien wird aus der alkoholhaltigen Basis Apfelessig. Große Unternehmen produzieren ihren Apfelessig meistens aus Apfelsaftkonzentrat, das wieder verdünnt wird oder aus Apfelresten. Naturtrüber Bio-Apfelessig wird durch natürliche Fermentation erzeugt und nicht erhitzt oder gefiltert.
Welche Heilwirkungen werden dem Apfelessig zugesprochen?
Apfelessig enthält eine ganze Palette an Vitaminen und Spurenelementen: Vitamin A, C und E, Kalium, Magnesium, Eisen, Natrium, Jod, Zink, Fluor und Kupfer. Trotz seines Gehalts an Säure (pH-Wert ca. 3,0) ist er ein leicht basisches Lebensmittel und beeinflusst das Säure-Basen-Verhältnis positiv. Schon im Altertum wurde er verwendet, um Wunden von schädlichen Bakterien zu befreien oder Infekte zu bekämpfen.
Der Essig soll die Insulinempfindlichkeit verstärken, wenn er zu einer kohlehydratreichen Mahlzeit eingenommen wird, und Blutzuckerspitzen verhindern. Sein hoher Kaliumgehalt trägt zur Entwässerung bei. Ihm wird nachgesagt, ein Sättigungsgefühl zu erzeugen und Heißhunger zu dämpfen. In der Naturheilkunde wird deshalb oft eine Apfelessig-Diät zum Abnehmen oder die Entgiftung mit einer "Essigtunke"empfohlen. Schönere Haut und glänzende Haare durch Bäder und Spülungen mit Apfelessig, Linderung bei Akne, Schuppenflechte und Neurodermitis – wissenschaftlich bewiesen sind einzig seine antibakteriellen Eigenschaften.
Apfelessig in der Mundhygiene
Aufgrund seiner bakterienhemmenden Wirkung hilft das bewährte Hausmittel auch bei Verletzungen oder Entzündungen im Mund. Zwei Teelöffel Essig in einem Glas Wasser wirken wie eine antibakterielle Mundspülung und lindern auch bei Heiserkeit und Halsschmerzen. Die gleiche Mischung hilft auch bei Mundgeruch nach geruchsintensiven Mahlzeiten. Der Essig wird aber nicht pur verwendet, sondern mit Wasser verdünnt, sonst könnten die Schleimhäute im Mund oder ein empfindlicher Magen gereizt werden.
Apfelessig als Bleaching-Methode?
Mundspülungen mit Essig können als Nebenwirkung die Zähne leicht aufhellen. Doch das ist gefährlich für die Zahngesundheit. Das Internet ist voller vermeintlich guter Tipps, wie man mit Apfelessig Bakterien zwischen den Zähnen beseitigen und gelbe Zähne ganz einfach wieder weiß macht. Schöne weiße Zähne sind im Trend, vertragen sich aber schlecht mit dem Hausmittel Apfelessig. Der harte Zahnschmelz, der den sichtbaren Teil der Zähne schützt, ist gegenüber Säuren sehr empfindlich. Essig löst die Mineralien aus dem Schmelz und macht ihn porös und anfällig für Bakterien. Deshalb sollte beim Gurgeln nur mit Wasser verdünnter Apfelessig zum Einsatz kommen und der Mund anschließend mit klarem Wasser ausgespült werden.
Zähne und Säure vertragen sich nicht
Bakterien an Zahnfleisch und Zähnen lassen sich am besten mit den bewährten Reinigungswerkzeugen beseitigen: Zahnseide oder Interdentalbürstchen für die feinen Zwischenräume der Zähne, die Zahnbürste und Zahnpasta für die Zähne selbst. Für eine vollendete Mundhygiene wird dann die Zunge noch mit dem Zungenreiniger gesäubert. Nach säurehaltigen Mahlzeiten oder einer Mundspülung mit Apfelessig bitte nicht direkt die Zähne putzen! Dann ist der Zahnschmelz noch besonders anfällig und die Zähne können dauerhaft beschädigt werden.
Professionelle Zahnreinigung, professionelles Weiß
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Fazit
Die antibakterielle Wirkung des Apfelessigs wird schon lange geschätzt. Die übrigen Wirkungen des beliebten Hausmittels sind wissenschaftlich nicht belegt, obwohl viele darauf schwören. Sicher ist allerdings, dass der Zahnschmelz von der Essigsäure angegriffen wird und dadurch auch etwas weißer werden kann. Wer jedoch sein Leben lang schöne Zähne behalten möchte, sollte sie besser nicht allzu häufig in Essig baden. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt sind immer die erste Anlaufstelle, wenn man mit schönen und gesunden Zähne strahlen möchte.