Schmerzmittel bei Zahnschmerzen: Was hilft am besten?

Welche Schmerzmittel helfen wirklich bei Zahnschmerzen? Zahnschmerzen sind unangenehm, keine Frage. Sie treten immer zu den unpassendsten Zeitpunkten auf und können einem schon mal das Wochenende verhageln. Die Ursachen für Zahnschmerzen können unterschiedlich sein – von Entzündungen über Karies bis hin zu Problemen nach zahnärztlichen Behandlungen. In diesem Ratgeber gehen wir darauf ein, welche Mittel Linderung verschaffen, worauf Sie bei der Einnahme achten sollten und welche natürlichen Alternativen es gibt. Wir geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Zahnschmerzen selbst behandeln können.

Inhalt

    Welche Schmerzmittel helfen bei Zahnschmerzen?

    Wenn die Zahnschmerzen unerträglich werden, greifen viele Menschen wie selbstverständlich zu Schmerzmitteln. Doch welches Schmerzmittel bietet die beste und vor allem schnellste Linderung der Schmerzen? Hierbei kommt das klassische Dreigestirn der Schmerzmittel Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin ins Spiel:

    • Ibuprofen: Ibuprofen ist ein gängiges, entzündungshemmendes Schmerzmittel, das besonders bei starken Zahnschmerzen durch Entzündungen oder Schwellungen, etwa bei Weisheitszähnen, sehr effektiv und schnell wirksam ist. Nehmen Sie es nicht auf nüchternen Magen ein, um unangenehme Magenreizungen sicher zu vermeiden.
    • Aspirin ist bekannt für seine blutverdünnende Wirkung. Aus diesem Grund sollte es bei Zahnschmerzen mit Vorsicht verwendet werden, insbesondere nach zahnärztlichen Eingriffen, bei denen Blutungen auftreten können. Vermeiden Sie die Einnahme von Aspirin vor oder nach einer Zahnentfernung, weil es die Blutgerinnung beeinträchtigen kann.
       
    • Paracetamol wirkt schmerzlindernd, aber nicht entzündungshemmend. Es ist eine gute Alternative, wenn Ibuprofen nicht vertragen wird oder bei Personen mit empfindlichem Magen. Paracetamol kann in der richtigen Dosierung auch bei Kindern sicher angewendet werden. Vermeiden Sie es, Paracetamol über einen längeren Zeitraum einzunehmen, da es die Leber belasten kann.

    Wichtig:

    Für die Einnahme aller Medikamente gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Unsachgemäße Einnahme kann bei jedem Medikament zu Nebenwirkungen führen.

    Natürliche Alternativen: Welche Hausmittel helfen bei Zahnschmerzen?

    Neben chemischen/pharmazeutischen Schmerzmitteln gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln, die Zahnschmerzen lindern können. Diese Mittel eignen sich besonders für Menschen, die keine Schmerzmedikamente einnehmen möchten oder können – oder für diejenigen, für die Schmerzmittel erst dann einnehmen wollen, wenn die Hausmittel nicht (mehr) helfen.

    Kühlung

    Eine bewährte Methode, Zahnschmerzen zu lindern, ist das Kühlen der betroffenen Stelle. Kalte Kompressen können helfen, Schwellungen zu reduzieren und den Schmerz zu betäuben. Wickeln Sie einen Eisbeutel in ein Tuch und legen Sie ihn 10-15 Minuten auf die schmerzende Stelle. Achten Sie bitte darauf, keine direkte Kälte auf die Haut zu bringen, um Erfrierungen zu vermeiden.

    Gewürznelken und Nelkenöl

    Gewürznelken enthalten Eugenol, eine Substanz, die als natürliches Betäubungsmittel wirkt. Nelkenöl kann direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, um Schmerzen zu lindern. Tragen Sie Nelkenöl vorsichtig mit einem Wattestäbchen auf den Zahn auf. Verwenden Sie es jedoch nicht in großen Mengen, da es bei zu häufiger Anwendung das Zahnfleisch reizen kann und achten Sie auf die entsprechende Hygiene. Verwenden Sie für jedes Auftragen ein neues sauberes Wattestäbchen.

    Salz- und Kamillentee-Spülungen

    Schlichtes Salzwasser kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und Bakterien zu bekämpfen. Kamillentee hat eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung und kann ebenfalls als Spülung verwendet werden. Spülen Sie Ihren Mund mehrmals täglich mit einer Salzlösung (1 Teelöffel Salz auf ein Glas Wasser) oder Kamillentee, um den Schmerz zu lindern und die Heilung zu fördern.

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    Rezeptfreie Schmerzmittel: Was gibt es und was ist zu beachten?

    Viele Schmerzmittel sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Es ist wichtig, diese Medikamente korrekt zu dosieren und die möglichen Nebenwirkungen zu beachten. Zu den gängigsten rezeptfreien Schmerzmitteln zählen Ibuprofen, Paracetamol und Diclofenac. Diese Medikamente sind in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln oder Tropfen erhältlich. Halten Sie sich immer an die empfohlene Dosierung und konsultieren Sie bei Unsicherheiten Ihren Apotheker oder Ihre Zahnarztpraxis.

    Risiken und Nebenwirkungen

    Schmerzmittel können Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Leberschäden oder allergische Reaktionen verursachen. Außerdem besteht die Gefahr, dass bei zu häufiger Einnahme die Wirkung nachlässt oder sich der Körper  an die Medikamente gewöhnt. Verwenden Sie Schmerzmittel nur über kurze Zeiträume und sprechen Sie mit einem Arzt, wenn die Schmerzen länger anhalten.

    Zahnschmerzen in der Nacht: Was tun, wenn der Schmerz nicht nachlässt?

    Zahnschmerzen sind oft besonders nachts quälend, wenn der Körper zur Ruhe kommt und man nicht mehr mit dem Tagesgeschäft abgelenkt ist. Was können Sie tun, um die Schmerzen in der Nacht zu lindern?

    Schlafposition anpassen

    Eine erhöhte Schlafposition hilft möglicherweise, den Druck auf den betroffenen Zahn zu reduzieren und den Schmerz zu lindern. Legen Sie sich mit zwei Kissen unter dem Kopf ins Bett, um den Druck zu mindern und die Blutzirkulation im Bereich der betroffenen Stelle zu verbessern.

    Schmerzmittel vor dem Schlafengehen

    Wenn die Schmerzen besonders stark sind, kann die Einnahme eines Schmerzmittels vor dem Schlafengehen helfen, eine erholsame Nacht zu gewährleisten. Die meisten Schmerzmittel benötigen etwas Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Deshalb ist die Einnahme vor dem Schlafengehen ratsam. Wählen Sie Schmerzmittel mit einer längeren Wirkungsdauer, wie Ibuprofen, um eine durchgehende Linderung über mehrere Stunden zu erzielen.

    Zahnschmerzen nach einer Zahnbehandlung: Was ist normal, was nicht?

    Nach zahnärztlichen Eingriffen wie Wurzelbehandlungen, Zahnextraktionen oder Füllungen sind leichte Schmerzen oft normal. Doch wie unterscheiden sich harmlose Beschwerden von ernsthaften Problemen?

    Schmerzen nach Füllungen oder Wurzelbehandlungen

    Leichte Schmerzen oder Empfindlichkeiten sind in den ersten Tagen nach einer Behandlung völlig normal, weil das Gewebe gereizt sein kann. Diese sollten jedoch innerhalb weniger Tage abklingen. Wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten oder stark zunehmen, suchen Sie unbedingt Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin auf.

    Schmerzen nach dem Zähneziehen (Zahnextraktion)

    Nach einer Zahnextraktion können Schmerzen durch die Heilung der Wunde entstehen. Diese sollten durch Schmerzmittel allerdings gut kontrollierbar sein. Falls jedoch starke Schwellungen oder anhaltende Blutungen auftreten, könnte dies auf eine Komplikation hinweisen. Halten Sie die betroffene Stelle kühl und vermeiden Sie intensives Spülen oder Saugen, um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen.

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    Wann sollten Sie mit Zahnschmerzen eine Zahnarztpraxis aufsuchen?

    Zahnschmerzen sind immer ein Zeichen dafür, dass mit den Zähnen oder dem Zahnfleisch etwas nicht in Ordnung ist. Auch wenn Schmerzmittel eine vorübergehende Linderung verschaffen, ist ein Besuch in Ihrer Zahnarztpraxis oft unvermeidlich, in jedem Fall aber empfohlen. Hier wird den Ursachen für Ihre Zahnschmerzen auf den Grund gegangen werden.

    Warnzeichen

    Wenn Zahnschmerzen länger als zwei Tage anhalten, sollten Sie unbedingt einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufsuchen. Insbesondere bei anhaltenden Schwellungen, Fieber oder starkem Druckgefühl ist Eile geboten.

    Unser Tipp:

    Warten Sie nicht zu lange, um einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufzusuchen. Schmerzen sind oft ein Hinweis auf ernste Probleme wie Entzündungen oder Karies, die behandelt werden müssen. Zusätzlich sollten Sie während der Heilungsphase auf harte und knusprige Speisen verzichten, um die betroffene Stelle zu schonen. Achten Sie darauf, auch Ihre Mundhygiene anzupassen, indem Sie sanft um den Bereich der Behandlung herum putzen, um eine Reizung zu vermeiden. 

    Fazit

    Wenn man von pochenden Zahnschmerzen gepeinigt wird, ist schnelle und zuverlässige Linderung notwendig. Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol bieten eine rasche und verlässliche Linderung bei Zahnschmerzen. Ibuprofen besticht dabei durch seine entzündungshemmende Wirkung, die insbesondere bei Entzündungen im Zahn- oder Kieferbereich von Vorteil ist. Paracetamol stellt eine bewährte Alternative dar, vor allem für Patienten, die keine entzündungshemmenden Mittel vertragen. Allerdings sollte der Einsatz von Schmerzmitteln stets nur als kurzfristige Überbrückung bis zum Zahnarzttermin betrachtet werden. Neben diesen Medikamenten können bewährte Hausmittel wie Kühlkompressen, Nelkenöl oder Spülungen mit Salzwasser oder Kamillentee ebenfalls vorübergehend Erleichterung verschaffen. Es ist jedoch entscheidend, sich bewusst zu machen, dass solche Maßnahmen lediglich die Symptome bekämpfen. Um eine dauerhafte Lösung herbeizuführen und mögliche Komplikationen zu vermeiden, ist ein zeitnaher Besuch in einer Zahnarztpraxis unerlässlich, damit die Ursache der Beschwerden fachkundig behandelt werden kann. Eine sorgfältige und gewissenhafte Mundhygiene hilft entscheidend dabei, Zahnschmerzen gar nicht erst entstehen zu lassen.

    Hinweis: Dieser zahnmedizinische Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.

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