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Dental Bonding: Kosmetik für Ihre Zähne

Es gibt zahlreiche Methoden, Makel und Verfärbungen an den Zähnen zu beseitigen oder zu verdecken. Veneers aus Keramik sind eine Möglichkeit, den Vorderseiten der Zähne eine "neue Fassade" zu verleihen. Sie werden für das jeweilige Gebiss im Dentallabor maßgefertigt und können Farbe und Form eines Zahns verändern, sind aber dementsprechend kostspielig. Bonding (auch Dental Bonding oder Tooth Bonding), ein zahnmedizinischer Trend aus den USA, ermöglicht die ästhetische Korrektur von Zähnen zu einem günstigeren Preis und erzielt dabei sehr gute Ergebnisse.

Was ist das Bonding in der Zahnheilkunde?

Der Begriff Bonding wird in der Zahnmedizin für zwei verschiedene Verfahren verwendet. Das dentale Bonding mittels zahnfarbener Folien aus Kunststoff, die auf die Zähne aufgebracht werden, lässt kleinere Makel wie Verfärbungen, Linien oder Unregelmäßigkeiten der Zahnoberfläche verschwinden und kann auch für weißere Zähne sorgen. Als Bonding bezeichnet der Zahnarzt aber auch das Ausbessern oder Überziehen der Zähne mit zahnfarbenem Kompositfüllmaterial (auch Composit Bonding oder Direct Veneering genannt) unter Zuhilfenahme eines Adhäsivs. Beide Methoden dienen der ästhetischen Verschönerung der Zähne.  

Was ist ein Adhäsiv (Bond)?

Der Begriff bezeichnet eine Methode in der Zahnmedizin, um Zahnfüllungen mit Kunststoff zu verkleben. Dabei fungiert ein dünnflüssiger Kunststoff als Haftvermittler zwischen dem Zahn und dem Füllungsmaterial. Bei der Verklebetechnik wird unterschieden, ob sich das Kompositmaterial außen mit dem Zahnschmelz oder als Füllung mit dem Dentin verbinden soll. Beim Tooth Bonding geht es um das Verkleben am Zahnschmelz. Durch das Auftragen von 30- bis 40-prozentiger Phosphorsäure entsteht im Schmelz eine Mikrostruktur, in die das dünnflüssige Adhäsiv eingebracht und mit Licht gehärtet wird. Auf diese Basis wird das Kompositmaterial nach und nach schichtweise aufgetragen und geht eine chemische Verbindung mit dem Haftvermittler ein.

Wie läuft ein Tooth Bonding mit Folie ab?

Ein echter Vorteil der Zahnkorrektur durch Tooth Bonding mit einer zahnweißen Folie ist, dass der Zahn nicht aufgeraut werden muss. Der zu behandelnde Zahn wird nur sehr gründlich gereinigt und von sämtlichen Belägen befreit. Er wird sorgfältig trocken gelegt, damit die Folie später zuverlässig am Zahn haftet. Die Folie wird bereits vorher für die Anwendung zurechtgeschnitten. Anschließend wird der Zahnschmelz mit einem Spezialkleber bestrichen, dann kann der Zahnarzt die Folie vorsichtig mit einer Pinzette wie ein transparentes Pflaster auf der Zahnoberfläche platzieren. Die hauchfeine Folie verschmilzt optisch mit dem Zahn und sorgt für eine natürliche, gleichmäßig weiße Zahnfarbe. Das Ganze wird mit UV-Licht ausgehärtet und kann mehrmals wiederholt werden, bis die Unebenheit oder Lücke zufriedenstellend beseitigt ist. Eine Tooth Bonding Behandlung mit Folien ist für kleinere Korrekturen geeignet, sofern der Zahn gesund ist.

Bonding ohne Folien (Direct Veneering)

Das zahnfarbene Komposit-Material für die Behandlung wird auch für Füllungen verwendet. Damit abgebrochene Ecken und Schneidkanten modelliert oder Zahnlücken geschlossen werden können (Contouring), wird die Zahnoberfläche nur leicht mit Phosphorsäure angeraut. Komposite werden schichtweise aufgetragen, jede einzelne Schicht wird sofort mit UV-Licht gehärtet. Unter Zuhilfenahme von Schablonen kann der Zahnarzt mit Kompositen ganze Zähne umformen und verblenden. Fehlende Zahnkanten oder abgebrochene Ecken werden präzise per Hand nachgebildet, Zahnlücken können mit dem Füllungsmaterial verkleinert oder geschlossen werden. Als Adhäsiv dient dabei ein dünnflüssiges Monomer-Gemisch, das eine feste Verbindung zwischen dem Komposit und dem angeätzten Zahnschmelz herstellt. Soll die Oberfläche des Zahnes verschönert werden, wird das Material auf der Frontseite aufgetragen und verhilft zu einer ästhetischen, ebenmäßigen Optik. Zum Schluss der Behandlung wird das Material plastisch nachbearbeitet und poliert.

Wo liegen die Unterschiede zwischen Veneers und dem Tooth Bonding?

Tooth Bonding schont die gesunde Zahnsubstanz, da sie nur leicht angeätzt und nicht abgetragen wird. Daher kann nach einer adhäsiven Befestigung von Kompositmaterial auch die Ursprungssituation des behandelten Zahns wieder hergestellt werden. Mit Veneers abgedeckte Zähne müssen in den meisten Fällen immer wieder Veneers tragen, da die Zahnsubstanz teilweise abgetragen wurde.

Die ästhetischen Ergebnisse beim Bonding sind zwar sehr gut, jedoch sind die Aufbauten weniger hart und stabil und können sich schneller verfärben. Der Kunststoff kann beim Biss in harte Speisen wie Äpfel oder Popcorn Kratzer bekommen oder splittern. Die Haltbarkeit der Bonding-Technik wird mit etwa fünf bis fünfzehn Jahren angegeben, abhängig von der individuellen Mundhygiene und dem Umgang mit den Zähnen.

Der finanzielle Vorteil ist deutlich: Pro Zahn kostet die Behandlung aufwandsabhängig etwa 80–200 Euro, für Veneers müssen – je nach Art der gewählten Verblendschalen – rund 400–1.000 Euro pro Stück kalkuliert werden. Das macht schon einen Unterschied, denn medizinisch nicht notwendige ästhetische Zahnkorrekturen müssen Patienten aus der eigenen Tasche begleichen. 

Wie lange dauert eine Bonding Anwendung in der Praxis?

Bei der Zahnverschönerung mit der Bonding-Technik ist im Gegensatz zur Herstellung von Keramik-Veneers kein Dentallabor nötig. Der Zahnarzt kann kosmetische Korrekturen innerhalb einer einzigen Sitzung in der Praxis vornehmen und für ein schönes Lächeln sorgen.

Fazit:

Beschädigte Zähne, leichte Zahnfehlstellungen, Flecken, Verfärbungen, Lückenschluss: Korrekturen solcher Probleme können mit einer einzigen Bonding-Anwendung in der Zahnarztpraxis behoben werden, wenn der Patient gesunde Zähne hat. Die Zahnbehandlung ist eine echte Alternative zu Veneers: Die Anwendung geht schnell, unkompliziert und ohne Betäubung, verursacht geringere Kosten und erzielt sehr gute ästhetische Ergebnisse. Die Komposit-Werkstoffe sind allerdings nicht so haltbar und stabil wie Veneers, brauchen mehr Sorgfalt und müssen nach einigen Jahren erneuert werden. 

Hinweis: Dieser zahnmedizinische Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.

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