Schnarcher leben gefährlich - Ihr Zahnarzt hilft!
Schnarchen kann zu einer echten Belastung werden – nicht nur für die Betroffenen, sondern vor allem für deren Bettnachbarn. Mit bis zu 90 Dezibel (etwa so laut wie ein nahe vorbeifahrender LKW) kann das nächtliche Schnarchen laute Geräusche verursachen, die an Schlaf kaum noch denken lassen. Während Schnarcher oft gar nichts davon mitbekommen, leiden ihre Partner unter der Ruhestörung, was nicht selten dazu führt, dass sie das Schlafzimmer wechseln oder Ohrenstöpsel nutzen müssen.
Das sogenannte "primäre" Schnarchen, auch wenn es keine Krankheit darstellt, ist dennoch ein Anzeichen für einen eingeschränkten Luftfluss in den oberen Atemwegen. Diese Verengung führt zu den typischen Geräuschen. Was viele nicht wissen: In der zahnärztlichen Schlafmedizin gibt es effektive Möglichkeiten, die das Schnarchen reduzieren oder sogar ganz zu verhindern können. Durch spezielle Schienen oder andere zahnmedizinische Maßnahmen können die Atemwege freigehalten werden. Das fürt zu einer deutlichen Verbesserung der Schlafqualität – sowohl für den Schnarcher als auch für den Partner. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie die zahnärztliche Schlafmedizin eine wirksame Lösung für nächtliche Schnarchprobleme bieten kann.
Inhalt
- Wie entstehen die Geräusche beim Schnarchen?
- Woher kommt das Schnarchen?
- Wann wird Schnarchen gefährlich?
- Welche gesundheitlichen Folgen hat eine Schlafapnoe?
- Wie kann der Zahnarzt bei einer Schlafapnoe helfen?
- Wie wirkt eine Scharchschiene?
- Die Schnarchschiene im DentNet
- Wie viel kostet eine Zahnschiene gegen Schnarchen und Schlafapnoe?
- Ist es schwer, sich an eine Schnarchschiene zu gewöhnen?
- Fazit
Wie entstehen die Geräusche beim Schnarchen?
Der menschliche Rachen ist eine Art Schlauch aus verschiedenen Muskeln in unserem Hals. Wenn wir einschlafen, entspannen sich die Muskeln im gesamten Körper. Das gilt auch für die Muskelspannung im Rachen, und das Gewebe wird weich und schlaffer. Das Gaumensegel, das Rachenzäpfchen und der Zungengrund sinken deshalb nach hinten und engen den Atemweg ein. Durch diese verengte Öffnung muss die eingeatmete Luft jetzt deutlich schneller strömen und versetzt so die Weichteile im Rachen in Schwingungen, und es entsteht das knatternde Geräusch des Schnarchens. Wenn wir auf dem Rücken liegen, ist dieser Effekt besonders stark, weil die Zunge in dieser Liegeposition noch weiter nach hinten rutscht. Aus diesem Grund schnarchen viele Menschen nur, wenn sie auf dem Rücken schlafen und durch den Mund atmen.
Woher kommt das Schnarchen?
Häufig sind anatomische Besonderheiten die Ursache für die Schnarchgeräusche. Verengte Atemwege, bedingt durch die Form der Nase, des Kiefers oder durch eine vergrößerte Zunge oder ein verlängertes Rachenzäpfchen, können das nächtliche Schnarchen begünstigen. Auch geschwollene Schleimhäute, beispielsweise infolge einer Erkältung, Übergewicht oder während der Schwangerschaft, tragen zur Verengung der Atemwege bei. Zusätzlich können Faktoren wie Alkoholkonsum und bestimmte Medikamente die Muskulatur entspannen und so das Schnarchen verstärken. Bei Menschen mit Trisomie 21 (Down-Syndrom), bestimmten Zahnfehlstellungen oder einer Gaumenspalte ist das Risiko für eine Verengung des Rachens und eine Beeinträchtigung des Luftstroms ebenfalls erhöht, was das Schnarchen begünstigt.
Wann wird Schnarchen gefährlich?
Schnarchen wird bedrohlich für die Gesundheit, wenn die oberen Atemwege im Schlaf vollständig verschlossen werden und die Atmung für kurze Zeit vollständig aussetzt. Diese Atemaussetzer, die zwischen zehn Sekunden und bis zu zwei Minuten andauern können, unterscheiden sich deutlich vom normalen, primären Schnarchen: Sie sind oft unregelmäßig und von lauten Schnarchgeräuschen begleitet.
Gefährliche Atemaussetzer:
Bei solchen Aussetzern steigt der CO2-Spiegel im Blut an, weil dem Körper der notwendige Sauerstoff fehlt. Das Gehirn reagiert auf diesen Sauerstoffmangel und leitet eine Weckreaktion ein, die Betroffene oft nicht bewusst wahrnehmen. Wenn diese Atemaussetzer jedoch häufiger in der Nacht auftreten, können die wichtigen Tiefschlaf- und Traumphasen, die für eine vollständige Erholung des Körpers notwendig sind, nicht mehr erreicht werden. Die wiederholte Störung der Atmung hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen und kann in extremen Fällen lebensbedrohlich werden. Diese Form des Schnarchens wird als obstruktive Schlafapnoe (OSA) bezeichnet.
Welche gesundheitlichen Folgen hat eine Schlafapnoe?
Bei wiederholt unterbrochenem Schlaf bleibt die notwendige Erholung für den Körper aus. Patienten, die unter nächtlichen Atemaussetzern leiden, erleben daher am Tag zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen und Risiken.
- Verminderte Leistungsfähigkeit und Tagesmüdigkeit
Durch den gestörten Schlaf fühlen sich Betroffene tagsüber oft erschöpft und weniger leistungsfähig. Die anhaltende Übermüdung führt zu einem spürbar reduzierten Reaktionsvermögen und beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit erheblich.
- Erhöhtes Unfallrisiko und Sicherheitseinbußen
Die eingeschränkte Aufmerksamkeit und erhöhte Tagesmüdigkeit können das Risiko für Unfälle gefährlich steigern, insbesondere im Straßenverkehr. Studien zeigen, dass Patienten mit Schlafapnoe überproportional häufig in Verkehrsunfälle verwickelt sind, weil Sekundenschlaf und Schwindelanfälle völlig unvermittelt auftreten können.
- Psychische und physische Gesundheitsfolgen
Langfristiger Schlafmangel kann zu einer Reihe weiterer gesundheitlicher Probleme führen: Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen, Angstzustände und sogar Erektionsstörungen. Diese Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen zusätzlich und können ohne angemessene Behandlung chronisch werden.
- Kardiovaskuläre Belastungen und Risiken
Der wiederkehrende Sauerstoffmangel während der nächtlichen Atemaussetzer zwingt das Herz, verstärkt zu arbeiten, um die durch Gefäßveränderungen in der Lunge beeinträchtigte Sauerstoffversorgung auszugleichen. Dies führt häufig zu Herzrhythmusstörungen und erhöhtem Blutdruck. In der Folge steigt das Risiko für ernsthafte Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall signifikant an.
Durch eine rechtzeitige Diagnose und geeignete therapeutische Maßnahmen können diese gesundheitlichen Risiken jedoch effektiv reduziert und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.
Wie kann der Zahnarzt bei einer Schlafapnoe helfen?
Schnarchen entsteht in den meisten Fällen durch erschlaffte Muskulatur, die die Atemwege verengt. Dadurch wird der Luftstrom behindert, insbesondere wenn im Schlaf der Unterkiefer nach hinten absinkt. Um dies zu verhindern, kann der Zahnarzt die Verwendung einer Schnarchschiene empfehlen.
Diese Schienen sorgen dafür, dass der Unterkiefer und die Zunge in einer nach vorne gerichteten Position bleiben, wodurch die Atemwege offen gehalten werden. Schnarchschienen gibt es in verschiedenen Ausführungen: Einige werden individuell vom Zahnarzt angefertigt, andere sind als vorgefertigte Modelle erhältlich. Das grundlegende Funktionsprinzip bleibt jedoch bei allen Varianten gleich: Sie verhindern das Zurückfallen des Unterkiefers und reduzieren dadurch das Schnarchen sowie die Atemaussetzer bei leichter bis mittelgradiger Schlafapnoe.
Durch den gezielten Einsatz einer Schnarcherschiene können viele Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Schlafqualität und eine Reduzierung der gesundheitlichen Risiken erzielen.
Wie wirkt eine Scharchschiene?
Eine individuell angepasste Unterkiefer-Protrusionsschiene hilft gegen Schnarchen und Schlafapnoe, indem sie das Zurückfallen des Unterkiefers im Schlaf verhindert. Die Schiene besteht aus zwei Teilen, je einem für den Oberkiefer und den Unterkiefer, die miteinander verbunden sind. Für die Schnarchschiene wird zunächst in der Zahnarztpraxis eine Abformung der Zähne angefertigt. Nach diesem Gebissabdruck entsteht im Dentallabor die passgenaue Schiene aus biokompatiblem Kunststoff. Die Schnarchschiene wird nachts getragen und hält den Unterkiefer in einer leicht nach vorn geschobenen Position. Die Atemwege bleiben frei, die Sauerstoffzufuhr ist gesichert, und auch der Partner kann wieder ruhig schlafen. Das Schnarchen wird so verhindert und gesunder Schlaf für alle Beteiligten gewährleistet.
Die Schnarchschiene im DentNet
Die Schnarchschiene im DentNet ist ein im Tiefziehverfahren hergestelltes Zweischienensystem, das durch Aufbisse im Eckzahnbereich für Stabilität sorgt. Seitlich angebrachte Führungsteleskope fixieren die Lage des Unterkiefers während des Schlafs, um die Atemwege offen zu halten. Über 20 Jahre hinweg wurde der Tragekomfort und die Wirksamkeit dieser Schienen kontinuierlich optimiert, sodass Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen auch bei langfristiger Therapie von einem erholsamen Schlaf profitieren können.
Hoher Tragekomfort
"Der hohe Tragekomfort macht es unseren Patienten leicht, diese Schienen regelmäßig zu tragen," berichtet Dr. Elisabeth Koster vom DentNet MVZ in Bochum. Bei weisungsgemäßer Anwendung liegt die Erfolgsquote der Behandlung bei beeindruckenden 95 Prozent. In unserer Zahnarztsuche können Sie qualifizierte Praxen in Ihrer Umgebung finden, die Schlafmedizin anbieten. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und filtern Sie die Suche nach 'Schlafmedizin'. Sollten Sie nicht sofort fündig werden, erweitern Sie den Suchradius. Für eine telefonische Beratung steht Ihnen unsere Patientenberatung unter der Nummer 0800 - 46 39 33 60 zur Verfügung.
Wie viel kostet eine Zahnschiene gegen Schnarchen und Schlafapnoe?
Eine individuell auf Ihre Kiefer angepasste Zahnschiene gegen Schnarchen kostet in der Regel zwischen 400 und 700 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten, wenn eine medizinische Notwendigkeit diagnostiziert wird. Es ist ratsam, das Gespräch mit Ihrer Krankenkasse zu suchen, um die Möglichkeiten einer Kostenübernahme zu klären.
Die Alternative zur Schnarchschiene bei obstruktiver Schlafapnoe ist die CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure). Dabei handelt es sich um ein Beatmungsgerät, das während der Nacht die Atmung unterstützt. Der Patient trägt dabei eine Nasenmaske, die mit dem Gerät verbunden ist. Die Kosten für ein CPAP-Gerät liegen zwischen 1.500 und 5.000 Euro, während die CPAP-Masken zwischen 125 und 300 Euro kosten. Diese Therapie ist deutlich teurer als eine Schnarchschiene, doch die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten.
Ein Nachteil der CPAP-Therapie ist, dass das Gerät ein Betriebsgeräusch erzeugt und bei Undichtigkeiten an der Maske ein Zischen entstehen kann, was den Schlaf stören kann. Deshalb ist es sinnvoll, gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt und Ihrer Krankenkasse zu prüfen, ob eine Schnarchschiene in Ihrem Fall eine effektivere und angenehmere Lösung darstellt.
Ist es schwer, sich an eine Schnarchschiene zu gewöhnen?
Um sich an die Schnarcherschiene zu gewöhnen, sollten Sie sie nicht sofort die ganze Nacht tragen. Starten Sie stattdessen mit kurzen Tragezeiten, etwa 20 Minuten abends beim Fernsehen, und steigern Sie die Dauer nach und nach. Sobald Sie die Schiene eine Stunde lang bequem tragen können, versuchen Sie, sie die ganze Nacht über zu nutzen. Es ist normal, dass sich die Schiene anfangs wie ein Fremdkörper im Mund anfühlt. Möglicherweise treten Verspannungen in Ihrem Kiefer auf, ähnlich einem Muskelkater. Hier können Kaugummikauen und Kieferdehnübungen wirksam Abhilfe schaffen. Auch vermehrter Speichelfluss oder leichte Schmerzen am Zahnfleisch sind in der Eingewöhnungsphase durchaus nicht ungewöhnlich, verschwinden jedoch in der Regel nach einiger Zeit. Mit etwas Geduld werden Sie sich an die Schiene gewöhnen und bald wieder erholsamen Schlaf ohne Atemaussetzer genießen können.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Schnarchschiene die Ursache des Schnarchens nicht behebt, sondern die Symptome lindert. Wenn Sie die Schiene nach erfolgreicher Behandlung ablegen, können die Schnarchprobleme wieder auftreten.
Fazit:
Lautes Schnarchen kann nicht nur die nächtliche Ruhe stören, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen – sowohl für den Schnarcher als auch für den Partner oder die Partnerin, die oft um den Schlaf gebracht werden. Bevor Sie Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen und Ihren Partner zur Verzweiflung treiben, sollten Sie sich von Ihrem Zahnarzt untersuchen lassen. Eine vielversprechende Lösung könnte in der Verwendung einer Anti-Schnarchschiene liegen. Diese kleine, aber effektive Schiene, die während der Nacht getragen wird, kann das Schnarchen deutlich reduzieren und hilft dabei, eine gefährliche Schlafapnoe zu kontrollieren. Die Anwendung einer solchen Schiene kann Ihnen und Ihrem Partner wieder zu einer erholsamen Nachtruhe verhelfen und Ihre Lebensqualität erheblich verbessern.
Hinweis: Dieser zahnmedizinische Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.
Autor: Über das DentNet | Zurück zum Ratgeber | Zahnarzt in der Nähe.