5 No-Gos für gesunde Zähne

Die 32 kleinen Helferlein in unserem Mund (oder 28, falls alle Weisheitszähne entfernt wurden) sind bekanntermaßen äußerst nützlich. Ohne sie könnten wir nur Brei essen, nicht strahlend lächeln, hätten eingefallene Lippen und Wangen und obendrein eine sehr undeutliche Aussprache. Und wenn wir jemanden „zum Anbeißen“ fänden – wäre das ohne unser Gebiss recht schwierig, oder? Ohne Zähne fehlt einfach der nötige Biss im Leben. Zähne können Dinge festhalten, wenn die Hände gerade nicht frei sind. Sie werden gebleckt, gefletscht, gezeigt, und sie können geradezu hinreißend sein, wenn sie vollständig, weiß und ebenmäßig sind. Trotz aller Härte bleiben sie uns allerdings nur mit guter Pflege lange erhalten. Regelmäßiges Putzen, Interdentalbürsten, Zahnseide, möglichst wenig Zucker und das ganze Tamtam kennen Sie ja schon. Wir zeigen Ihnen hier – keinesfalls verbissen – ein paar Dinge, die Sie unbedingt vermeiden sollten, wenn Sie Ihre Beißerchen auf Dauer gesund und schick erhalten wollten. 

1. Heavy Metal

DentNet Piercing Zahnspange

Sich das eigene Fleisch durchbohren zu lassen und mit Metallschmuck zu verzieren, ist trendy. Es glänzt und klimpert an Nasenflügeln, Bauchnabeln, Lippen und an anderen, weniger gut einsehbaren Orten des Körpers. Auch der Mund bleibt nicht verschont. Bei den meisten Zahnärzten beißen Sie aber auf Granit, wenn es um Zungen-, Lippenbändchen- oder Wangenpiercings geht. Beim Kontakt von Piercingsteckern mit festen Zahnspangen kann es zu drahtigen Verwicklungen kommen. Die metallenen Schmuckringe und Kugeln schlagen beim Kauen und bei Zungenbewegungen gegen die Zähne und das Zahnfleisch. Zahnfleisch und Kieferknochen ziehen sich zurück, der Zahnschmelz kann abplatzen. Freiliegende Zahnhälse machen keinen Spaß bei heißen oder kalten Speisen und Getränken und ziehen Karies magisch an. Der Zahnhalteapparat ist langfristig in Gefahr. Verzichten Sie also nach Möglichkeit auf Piercings in Wangen oder Zunge. 

Unser Tipp: Sprechen Sie doch erst einmal mit Ihrem Zahnarzt über Ihre Piercing-Pläne. Er kann am besten beurteilen, wie hoch das Risiko für Zahnschäden ist. Piercings aus nichtmetallischem Material (Acryl, Horn oder PTFE) verringern zwar die Schäden an den Zähnen, sorgen aber dennoch dafür, dass der Kieferknochen sich allmählich verabschiedet. Vielleicht ist alternativ ja auch ein hübscher Zahnschmuck etwas für sie? Aber bitte vom einer Zahnarztpraxis in Ihrer Nähe!

2. Biss ins Feierabendbier

Sie kennen das: Sonnenuntergang im Sommer, eine spontane Party am See, ein Lagerfeuer, und irgendjemand bringt eine Kiste kaltes Bier mit – hat allerdings nicht an den Flaschenöffner gedacht. Da in Ihrer Partygemeinde niemand raucht (sehr löblich in puncto Zahngesundheit!) gibt es auch kein Feuerzeug, mit dem die Flaschen aufgehebelt werden könnten. Aber: In jeder Gruppe gibt es professionelle Gefahrensucher. Die freiwilligen "Helden" setzen die Flasche lässig an den Mund, beißen auf den Kronkorken und öffnen die Flasche eindrucksvoll mit dem Gebiss. Der ebenso eindrucksvolle Schmerzensschrei des Helden geht im Triumphgeheul der Gruppe unter. Ein durchgebrochener Zahn tut ziemlich weh. Und der nötige Ersatz schmerzt gleich noch einmal heftig, und zwar im Portemonnaie des Kronkorkenbeißers. Wenn ein Zahn längs bis zur Wurzel gebrochen ist, muss er in fast allen Fällen gezogen werden. Und wenn ein Kronkorken beim Aufbeißen auch noch abrutscht und die ganze Szenerie in einen farbenprächtigen Splatter-Film verwandelt, wird es extrem unschön für alle Beteiligten und das Bier schmeckt auch nicht mehr.

Unser Tipp: Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten einen Kronkorken von einer (Bier)Flasche zu entfernen (googeln Sie doch einfach mal). Und ein kleiner Kapselheber am Schlüsselbund nimmt kaum Platz in der Hosentasche weg und öffnet Flaschen zuverlässig. Ohne Gewissensbisse und Folgekosten für Zahnersatz.

3. Bitte nicht folgen!

Zähne sind sehr individuelle Gesellen, und jedes Gebiss ist einzigartig. Bei einigen Menschen sind sie von Natur aus gerade, weiß und ebenmäßig, andere haben interessante Zahnlücken oder ziemlich scharfe Eckzähne. Auf TikTok kam vor kurzem jemand auf die grandiose Idee, die nicht ganz gleichen Unterkanten der eigenen Vorderzähne mit einer Nagelfeile glattzuschleifen – fragen Sie nicht warum. Zahlreiche Zahnärzte in aller Welt reiben sich die Hände – oder schlagen sie vors Gesicht angesichts dieser Verstümmelung. Ist der Zahnschmelz erst einmal weg, ist er für immer verloren. Darunter befindet sich das Dentin, das Schmerzen an den Zahnnerv weiterleiten kann und dem Angriff von Kariesbakterien schutzlos ausgeliefert ist. 

Unser Tipp: Machen Sie besser nicht jeden Blödsinn mit. Wenn Sie ein ästhetisches Problem mit Ihren Zähnen haben, fragen Sie die Profis in der Zahnarztpraxis. Die haben garantiert eine passende Lösung für Ihre Sorgen, und zwar eine, die genau auf Ihre Zähne zugeschnitten ist und keine folgenschweren Schäden nach sich zieht. 

4. Do it – but not by yourself

Zahnspangen und -schienen sind äußerst nützlich. Sie sorgen dafür, dass schiefe Zähne wieder Haltung annehmen und sich hübsch nebeneinander zum harmonischen Gesamtbild aufstellen. Bis das so weit ist, muss man allerdings mit festsitzenden Drahtapparaturen im Mund leben oder eine herausnehmbare Zahnschiene den ganzen Tag lang tragen. Besonders die Drähte und Verbindungselemente von kieferorthopädischen Zahnspangen können auch mal ungeplante Wege gehen und sich lösen oder abspringen. Bevor Sie den Werkzeugkasten aus dem Keller holen oder der ganzen Sache mit dem Leatherman völlig neue Dimensionen verpassen, rufen Sie bitte Ihren Zahnarzt an. Ist nur ein Stück Kunststoff abgebrochen und reibt an der Wange oder Zunge, können Sie die Stelle zwar durchaus fürs Erste mit einer Nagelfeile glätten. Den Besuch beim Fachmann für Zahnmedizin sollten Sie trotzdem gleich planen. Wenn Ihre Zähne zu lange außer Rand und Band sind, wird es nämlich nichts mit dem ebenmäßigen Lächeln. 

Unser Tipp: Heben Sie bitte alle Teile auf, die von Ihrer Spange abgefallen sind. Wenn ein Draht absteht und pikst, können Sie ihn vielleicht vorsichtig zurückschieben oder bis zum Zahnarzttermin mit etwas Schutzwachs (oder einem zuckerfreien Kaugummi) abdecken, damit Sie sich nicht verletzen. Lassen Sie die Finger auf jeden Fall von Seitenschneider und Wasserpumpenzange und benutzen sie auf keinen Fall Sekundenkleber oder andere lösungsmittelhaltige Industriekleber.

5. Weißer als weiß?

Hach, Weiß! Die Farbe jungfräulichen Schnees, der Kapitulation oder des Judogürtels für Anfänger ist auch bei Zähnen sehr beliebt. Wer möchte schon auf fleckige oder verfärbte Beißer blicken, wenn man angestrahlt wird. Das verleitet manchen dazu, sich zu Hause der persönlichen Weißmacherei zu widmen, um Kosten und Termine zu sparen. Unprofessionelle Aufheller wie Backpulver, Essig, Zitronensaft oder Natron hat man ja eigentlich immer im Haus. Vergessen Sie das bitte gleich wieder. Ob Sie Ihren Zahnschmelz mit grober Körnung einfach wegschmirgeln oder mit Säure auflösen, kommt letztendlich auf das Gleiche heraus. Was passiert, wenn der Zahnschmelz schwindet, haben wir hier beschrieben: Zahnschmelzerosion – was ist das, und wie kann sie verhindert werden? Falls Sie das nicht lesen möchten – hier die Kurzfassung: Es tut weh, und es kann am Ende richtig teuer werden. 

Unser Tipp: Schon eine einzige professionelle Zahnreinigung pro Jahr in der Zahnarztpraxis entfernt hässliche Verfärbungen, hartnäckige Ablagerungen und lässt die Zähne gleich viel schöner leuchten. Gut geschützt vor Bakterienbefall sind sie danach auch noch, weil sie anschließend poliert und fluoridiert werden. Wenn das Gebiss dann immer noch nicht hell genug ist, kann Ihr Zahnarzt auch noch mit einem Bleaching oder mit Veneers helfen. 

PS: Im DentNet erhalten Sie die Zahnreinigung übrigens kostenlos, wenn Sie die richtigen Partner an Ihrer Seite haben. Schauen Sie doch mal hier nach: Zahnreinigungen im DentNet für null Euro.

Schlussakkord

Kurz zusammengefasst: Zähne sind ein großes Stück Lebensqualität und brauchen nicht nur in Bezug auf Hygiene Aufmerksamkeit. Gehen Sie vorsichtig mit Ihren Beißerchen um, denn man bemerkt erst, wie sehr sie einem fehlen, wenn sie nicht mehr da sind. Auch wenn es hervorragende Implantate für Ihre Zähne gibt, die eigenen Zähne sind immer noch die besten. Passen Sie also gut auf sie auf – dann beißen Sie sich gut durchs Leben!

Hinweis: Dieser zahnmedizinische Artikel soll das Verständnis und Wissen über allgemeine Mundgesundheitsthemen fördern. Er ist kein Ersatz für professionelle Beratung, Diagnose oder Behandlung. Lassen Sie sich bei Fragen zu einer Erkrankung oder Behandlung immer von Ihrem Zahnarzt oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten.

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